Hochtour Wildhorn 3250m. 30. / 31. August 1986 *
Dies ist meine erste selbstgeführte Bergtour. Nach meinen 2 Besteigungen vom Wildhorn 1976 und 1977 mit meinen Eltern kannte ich den Berg und die Route von früher her recht gut. Mit dabei: René Hänggi ( Glasi ), Franz Spaar Markus Spaar ( Mex ), Andrea Bloch, Marianne Müller, meine Freundin Iris und ich. Für dieses Wochenende schrieb ich auch erstmals ein Tourenprogramm. Mit mehreren Autos fahren wir über Bern - Spiez nach Lenk und weiter auf die Iffigenalp. Es herrscht schönes Wetter, am Himmel einige Blumenkohlwolken. Wir wandern den Krachen hinauf und schwitzen gehörig. Am Iffigensee angelangt, verdichten sich die Wolken. Wir erkennen die Hütte weit oben im Geröll, sind müde. Nach steilem Aufstieg wird der Weg flach, wir kommen in eine Ebene. Iris fragt mich immer, wie lange es noch geht. Dann erreichen wir die Wildhornhütte auf 2303m.ü.M. Wir brauchten für den Aufstieg 3 ½ h. mit kleinen Pausen. Dann können wir unsere Schläge beziehen und haben Zeit, uns am Brunnen vor der Hütte mit Gletscherwasser zu waschen. Neun Jahre war ich nicht mehr hier,1977 war ich noch ein Teeny. Nun kommen wir erstmals mit Freunden wieder. Ein gutes Abendessen folgt, wir trinken roten Dole dazu und jassen, diskutieren. Mex zeigt tolle Fotos von Kanada, das er zusammen mit seinem Bruder Franz bereiste. Um 22 00 h herrscht Nachtruhe, wir ziehen uns ins Massenlager zurück. Marianne hat eine Fuer mit Welschen im Schlag, wir können fast nicht einschlafen. Ich bin sonst schon aufgeregt. Frühmorgens um 04 30 h ist Tagwache, bald gibt's ein kräftiges Morgenessen. Dazu auch heissen Tee. 1 Stunde später marschieren wir los. Es geht aufwärts durch Geröll und weiter oben am Ende des Gletschers seilen wir uns an. Nur noch einzelne Wolken hängen zwischen den Bergen. Die ersten Spalten gilt es zu umgehen, es steigt unentwegt an. Zwei Gruppen wandern vor uns, der Himmel ist jetzt stahlblau. Nach diesem Aufstieg wird es ebener, vor uns liegt ein riesiges Schneefeld, eine weite Fläche, dahinter dominiert unser Ziel, das Wildhorn. Die Sonne wärmt uns, die umliegenden Gipfel kommen immer mehr zum Vorschein. An einer riesigen Spalte vorbei geht's Richtung Felsen, zum Frühstücksplatz, wo wir das Morgenessen einnehmen. ( Dieser Platz nennt sich "Chilchli".) Wir haben jetzt etwa 3000 m. ü.M. erreicht. Dann der Gipfelaufstieg: Sanft den Schneerücken hinauf zum höchsten Punkt, den wir nach 3 ½ h. endlich erreichen. Die Frauen sind erschöpft, Franz und Glasi rennen die letzten Meter zum Gipfel hinauf. Dann stehen wir auf dem Wildhorn auf 3250 m. ü. M. Bei strahlendem Wetter, ein herrliches Gefühl. Erinnerungen kommen in mir auf..... Geschafft, wir sind oben. Wir setzen uns zum Gipfelkreuz. Die Rundsicht ist fantastisch, wir geniessen es in vollen Zügen. Ein Glas Gipfelwein zum anstossen, wie es sich gehört. Dann schreiben wir einen Eintrag ins Gipfelbuch, das in den Felsen in einer Eisenschatulle versteckt ist. Überall nur Berge, Gipfel und Zacken, die Wolken hängen tief in den Tälern. Nach einem langen Aufenthalt machen wir noch ein paar Fotos, packen zusammen und machen uns bereit für den Rückweg. Nach 2 ½ - 3 h. sind wir wieder bei der Wildhornhütte angelangt. Wir bezahlen Essen und Übernachtung, ruhen uns ein bisschen aus. Am Iffigsee entlang wandern wir wieder ins Tal zurück. Auf der Iffigenalp genehmigen wir uns noch einen feinen Kafi fertig. Danach folgt eine gemütliche Heimfahrt über Bern Richtung Passwang und zurück ins Schwarzbubenland. Als ich mit Iris nach Hause komme, haben meine Eltern ein Strahlen in ihren Augen seit unserem Gipfelsieg, gratulieren uns herzlich und wir haben beide rote Grinde von der heissen Sonne.
Damals wussten wir alle noch nichts davon, dass wir von nun an richtige Bergfreaks werden. 15 Jahre später staunt man nicht schlecht über unsere Aktivitäten !!
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Hochtour Sustenhorn ( 3504 m. ) 29. / 30. August 1987 *
Diese Tour wurde von Mex und Franz organisiert. Dabei: Ändel, Marianne, Mex, Andrea, Ueli, Anita Marti, Böllä und ich. Wir fahren mit den Autos über Bern - Interlaken - Meiringen Richtung Sustenpass. Zum ersten Mal sehe ich die Fünffingerstöcke, so sehr, dass ich in einer Kurve am Sustenpass nicht sehr auf den Verkehr achte......Wir hören im Auto Focus, es ist eine gefährliche Passfahrt. Das Wetter ist wunderbar. Beim Steingletscher biegen wir ab, es kommt eine Militärstrasse. Mex bezahlt an der Barriere Fr.5.- und als die Stange hochgeht, preschen wir mit beiden Autos unten durch. Wir machen uns bereit, die Gegend ist einzigartig, vor uns leuchtet das Sustenhorn und das Gwächtenhorn. Hoch oben auf den Felsen trohnt die Tierberglihütte, links hängt der Steingletscher an den Felsen: Und los geht's, in steilem Aufstieg durch die Felsen, nach 3 h erreichen wir die Tierberglihütte. Der Gletscher mit mächtigen Spalten liegt gleich nebenan. Dann geniessen wir das Abendessen und die Hüttenromantik. Es gibt Bratwürste mit Rösti und Zwiebelsauce. Für lange Jahre wird dieser Schmaus auf einer Hütte zum besten gehören. Dann sitzen wir draussen vor der Hütte. Zusammen geniessen wir den Abend, das Licht, die nahen Gipfel, es dämmert. In diesem Augenblick können wir wunderbare Fotos schiessen. Der Himmel wird gelb und rot, die verschiedensten Farben verzaubern den Himmel. Dann wird die morgige Route diskutiert. Lichter löschen ist wie immer um 22 00 h. Ich kann kaum schlafen. Tagwache um 5 30 h., sofort sind alle aus den Federn raus. Das tolle Wetter motiviert uns, so schnell wie möglich vorwärts zu kommen. Frühstück. Um 06 30 h.seilen wir uns neben der Hütte an und marschieren 1 Stunde lang bis zur ersten Rast. Sanft ansteigend den Firn hinauf, rechts thront das Gwächtenhorn. Mex stapft voran. Es ist frisch, der Himmel wolkenlos. Nun streift die Sonne über die Schneefelder. Weiter oben sind die Kufenspuren eines Gletscherflugzeuges zu sehen. Es steigt stetig. Die Sonne wärmt nun auch uns. Nun der Gipfelanstieg, die Krete im Firn zieht nach rechts, herrlich. Bald sind wir oben. Wir sehen andere Gruppen am Ziel ankommen. Dann sind wir an der Reihe. Vorfreude, ein letztes Stück noch, geschafft! Wir stehen auf dem Sustenhorn, Gratulationen auf 3504 m. ü. M.
3 Stunden schönstes Firnwandern liegt hinter uns. Es gibt Küsschen, Gipfelwein, gleich mehrere Sorten. Wir essen ein Picnic, dazu einen feinen Zopf. Für uns alle ist es die höchste Höhe bisher. Ich ritze mit dem Pickel meines Vaters das heutige Datum in den Firnschnee ein. Der Tag könnte nicht schöner sein, aber es wird eisig kalt. Wir sehen das Matterhorn, den Dammastock, Titlis, unzählige weisse Gipfel und Felsen, gegenüber das Gwächtenhorn. Es ist in 2 Stunden sicher zu machen. Man könnte wirklich meinen, die Schweiz bestehe nur aus Bergen. Vor uns liegt das Göschenental, im Osten glitzert der Brienzersee. Andere Bergsteiger nehmen uns hoch wegen meinem Hanfseil oder was auch immer, unserer "Wöschhänki", wie sie sagen. Nach 25 minuten verlassen wir den Gipfel, weil es so zieht. 200 meter weiter unten ist es herrlich windstill, wir relaxen hier längere Zeit. Ein wunderbarer Abstieg, dann nochmals ein Halt bei der Hütte, packen, zahlen und Tschüss. Es war super hier. Weiter hinunter zum Steingletscher, einige rutschen die Lawinenkegel runter, welche neben dem Höhenweg im Geröll liegen. Bald beim Auto angelangt, blicken wir nochmals zurück. Irgendwann werden wir sicher wiederkommen. Danke, Mex, es war genial. Den Sustenpass runter, via Meiringen und Mülenen am Niesen vorbei auf die Autobahn ,erreichen wir dann den Passwang. Zufriedene Gesichter während der Heimfahrt. Wir treffen uns auf dem Ober Bärgli ob Erschwil wieder. Es ist wieder mal Cordon - bleu - Time. Man hat Zeit......wir feiern unseren Tag. Man sieht es uns auch an, die Köpfe leuchten in der ganzen Beiz!!
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Trainingsmarsch Passwang - Hohe Winde - Ober Bärgli 12. Mai 1988 *
Heute mit dabei: Böllä,Eveline,Paul,Christine,Anita,erstmals Markus Häner und Patrizia Bumbacher,Philipp ( Fips ),Denise mit Sina ( 2 Jahre alt ),Ueli,Marianne,
Iris und ich. Treffpunkt ist in Erschwil.Dort besteigen wir das Postauto und fahren zum Passwang - Tunnel. Es ist Donnerstag,Auffahrt,wir haben frei. Das Wetter ist schön,die Matten leuchten grün. Es ist so richtig Frühling. Fröhlich wandern wir Richtung Vogelberg,oberhalb des Waldes biegen wir beim Parkplatz rechts ab. Überall blüht der Löwenzahn. Wir marschieren bei einer Herde Geissen vorbei auf dem Pfad Richtung Erzberg. Dort angekommen,
verpflegen wir uns erstmals mit kalten Getränken,es ist recht warm. Denise schlug sich die Zehe an der Stufe beim Hauseingang recht unglücklich an und hat von jetzt an ziemlich Mühe. Nun nehmen wi^r den Aufstieg zur Clubhütte Hohe Winde in Angriff,nach 25 minuten sind wir oben,nehmen unser Zvieri ein an den unteren Bänken und braten am hauseigenen,zweiten Chemineé Würste und Koteletts. Die Familie Dobler ist dieses Wochenende Hüttenwart,also die Eltern von Mario und Leo,Karli und Rosmarie. Mario und Sandra bringen uns Bier,es ist sehr gemütlich. Später kommt er nochmals mit einem Tablett zu uns,gefüllt mit Kafi Fertig in Gläsern. Vielen Dank. Nach gediegenem Zusammen packen geht's noch zum Gipfel hoch,wo wir noch ein Gruppenbild machen. Dann den Hügel runter zur Mittleren Rotmatt. Weiter übers RICOLA - Kräutergärtli am Hof Trogberg vorbei,am Weg entlang zur Wiese,unter uns der Hof Le Greierlet. Ein kurzer Gang ins Gebüsch und schon hole ich eine kühle Kiste Feldschlösschen aus den Sträuchern hervor,die ich heute Morgen in der Früh hier versteckt habe. Ein grosses Hallo,wir geniessen das Bier. Denise leidet am Fuss. Mario und Sandra tauchen plötzlich mit dem Töff auf. Einige blochen mit dem 125er von ihm die Strasse rauf und runter. Während unserer Wanderung fuhren sie über den Passwang hierher. Jetzt können sie auch vom kühlen Bier laben. Dann weiter über Le Greierlet - La Chevre - Wälschgätterli zum Rest. Ober Bärgli,die ganze Marschzeit betrug etwa 6 ½ Stunden,war ja schliesslich ein Trainingsmarsch. Sowas möchte ich jeden Frühling mal organisieren. Denise wird wegen ihrer geschwollenen Zehe bald vom Vater von Fips abgeholt. Der Rest der Gruppe wandert den Wald hinab,wo wir uns dann zufrieden trennten. War ein schöner Tag mit Freunden....

P.S. Am 20. Mai 1988 kaufen Ändel und ich den Bergschuh Mont Blanc von Raichle bei Meibo Sport,am 31. Mai die Steigeisen. Jetzt gilt es ernst.
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Hochtour Gornergletscher / Breithorn West ( 4165 m. ü. M. ) *
3. / 4. August 1991
Heute mit dabei an unserer Gletscher / Gipfel – Super – Hochtour im Jubeljahr 1991: Ändel, Marianne, Paul, Christine, Eric, Daniel Stirnimann, Roger Luginbühl, Böllä, Fips, Mario und Ruth Rommler, Andi und Ines Schindler, Sandra und Fredy Jeger, André Borer, Iris und ich. Ein Rekord: 18 Alpengroupies, eine stolze Zahl. Erstmals Hochtouren mässig mit dabei sind: Fips, Daniel, Ruth, Andi und Ines. Dazu gehört selbstverständlich die Videokamera, diesmal der kleinste Camcorder ( Panasonic / VHS – C ) von meinem Vater. Um 06 00 h treffen sich 9 Leute am Bahnhof Laufen, 3 steigen in Zwingen ein, 4 deutsche Groupies stossen in Basel zu uns, Ändel und Marianne noch in Frutigen. Wir treffen die beiden zwar erst in Brig, Ankunft um 10 45 h. In Randa sehen wir das gewaltige Ergebnis der Bergsturzkatastrophe vom letzten Frühling. Extrem, diese Masse an Gestein. Die Brig – Visp – Zermatt Bahn fährt erst seit ein paar Tagen wieder auf dem neuen Trassee. Wir haben wirklich Glück, auch mit dem Wetter. Ankunft in Zermatt um 11 50 h. Ich checke kurz die Gornergratbahn, teile es ein paar Leuten mit. Abfahrt wäre um 12 00 h. 14 Alpengroupies verpassen diesen Zug hinauf nach Roten Boden. Nur vier können noch rein springen: Fips, Daniel, Eric und ich. Und das Tell – Bier, alkoholfrei. Um 13 00 h sind wir auf der Station Roten Boden wieder alle vereint. Hier erkläre ich vor der Videokamera das fantastische Panorama.

Alle Bilder der Tour können im Album "Breithorn" im betrachtet werden.

Es ist einzigartig: Nordend, Dufourspitze, Lyskamm, Castor und Pollux, Das Breithorn ( unser morgiges Horn ) mit seinen fünf Gipfeln, das Kleine Matterhorn, DAS Matterhorn. Ich denke ein Jahr zurück, an meine Zeit auf dem Matterhorn, es war so genial. Rechts davon Dent d’Herens, Obergabelhorn, Zinalrothorn, das mächtige Weisshorn steht heute in den Wolken. Sonst ist alles frei. Abmarsch um 13 55 h, in 1 Stunde gemütlich über den Höhenweg zur Monte – Rosa Hütte. Über uns der Gornergrat mit seinem Observatorium. Hinunter zum ewigen Eis, wir queren den Gornergletscher. Nun kommt der schöne Gang über das Gletschereis, der Aufstieg über die Schuttmoräne. Wir haben ein Fest auf dem Eis und sind happy. Unsere neuen, glänzend weissen Alpengroupie – T – Shirts haben heute eine Premiere, sie sind zum ersten Mal mit dabei. Dann sehen wir die Monte – Rosa Hütte, inmitten den Felsen. Wir erreichen die Hütte gediegen um 16 30 h und haben mächtig geschwitzt. Davor an den Tischen relaxen, es gibt kaltes Bier. Die Walliser Fahne weht über uns, dahinter leuchten die Bergriesen. Fips macht mit der Kamera Interviews von den Leuten. Um 18 00 h ist das Abendessen angesagt. Danach besetzen wir unseren Schlag und räumen unsere Sachen in die Coop – Körbchen. 20 00 h. Man sitzt draussen und geniesst den Abend, die Stimmung. Von der Dufourspitze her bilden sich viele Wolken. Das Matterhorn steht über dem Gletscher und verschwindet im Dunst. Die Sonne neigt sich dem Hörnligrat zu. Es wird frisch. Na ja, die Monte Rosa Hütte steht auch auf einer Höhe von 2802 m. ü. M. um 20 45 h wechseln wir wieder in die Gaststube. Manche jassen, andere lesen, sind in den alpinen Gedanken schon auf dem Breihorn, so wie ich. Ob wir es alle gut meistern ? Es ist ja ein kurzer Aufstieg, doch eben auch ein Viertausender. Ich glaube schon. Im Programm habe ich das Breithorn dargestellt, wie es ist. Der leichteste und kürzeste Viertausender. Hinter der Hütte liegt ein zertrümmertes Biwak, oder was auch immer es ist. Der Wind hat es aus seiner Verankerung gerissen, von den Betonstützen weg gegen die Hausmauer gedrückt. 21. 10 h. Die Dämmerung beginnt. Nachtruhe wie immer um 22 00 h. Der Wecker ( der von der Küche ) piepst um 04 30 h, ich wecke voller Tatendrang die Groupies. Das Morgenessen ist erstmals schlecht als recht. Abgepackt wie im Militär. Vor allem viel zu wenig. Es wird gepackt, Abmarsch ist um 05 40 h, die Spitze des Horu taucht aus dem Nebel auf. Unterwegs, mitten auf dem Höhenweg, treffen wir auf eine grosse Herde mit Steinböcken und Gämsen. So viele sah ich noch nie, vor allem nicht so nah. Es sind anmutige Tiere. Es wird wolkig in der Region. Das bessere Wetter liegt auf der Seite, die uns interessiert. Ankunft auf Roten Boden um 07 40 h. Wir warten dort, und auch André schon 20 Minuten, er stresste den Höhenweg durch, für gar nichts. Wir genossen die Wanderung. ES wird ihm noch zum Verhängnis werden. Nun die Fahrt mit der Gornergratbahn wieder ins Tal. In Zermatt haben wir Zeit für eine Kaffeepause, sitzen in einer Bäckerei. Ich frage herum, wer heute denn seinen ersten Viertausender macht: Es sind ganze 10 von 18 Groupies. Wir werden sehen. Im Café lade ich meine Batterien für die Videokamera auf. Weiter durchs Dorf zur Seilbahn. Um 09 45 h erreichen wir das Kleine Matterhorn auf 3800 m. ü. M. Es ist die grösste Höhe für eine Schweizer Luftseilbahn. Nun klagt André über Kopfweh und seine Knie. Wir marschieren nun 30 Minuten über das Schneefeld Richtung Berg, bis zur Anseilstelle. Hoch oben am Grat sehen wir winzige Menschen aufsteigen, es ist eine richtige Völkerwanderung. André bleibt hier zurück. Die Höhe merkt man sehr heftig, er war ja schon mal mit mir auf dem Gipfel. Unsere deutschen Freunde betrachten den Weg zu Gipfel und denken nicht, dass sie es schaffen. Sie bleiben hier am Ort und geniessen so die Bergwelt. Nun seilen wir an und bilden drei Gruppen. Dann geht’s los. Beim Einstieg ins Gelände die 2 Spalten, es läuft sich gut. Meine Steigeisen sind nun montiert. Es steigt mächtig an, bis etwa 45°. Dazwischen immer wieder Pausen und kurz durchatmen. Wir haben Zeit. Die unterste Gruppe drängelt, das ist schlecht für die Motivation der obersten. Trotzdem geht es allen ziemlich gut. Iris bekommt etwas Schiss, weil plötzlich der Berg tief drinnen knirscht. Das letzte Stück nun, nachdem der Pfad eine Rechtskurve gegen den Gipfel zieht. Noch ein paar Minuten, schön langsam,dranbleiben. Die erste Gruppe betritt den Gipfel, um 12 50 h haben alle den höchsten Punkt erreicht und stehen auf dem Gipfel des Breithorns 4165 m. ü. M. Paul schreit seine Freude heraus, wir strahlen und gratulieren einender. Geschafft! Die grösste Höhe für viele. Freude vor allem für die ,die jetzt ihren ersten grossen Berg im Sack haben. Es gibt Fotos, Gipfelwein, Videosequenzen. Und überall dieses herrliche Panorama. Der Monte Rosa scheint weit weg. Das Matterhorn sieht richtig komisch aus von der Seite. Viele Wolken vom Morgen sind verschwunden. Gegen Italien rüber hat es noch am meisten. Ich spreche eine kleine Gipfelrede, unser Aigle les Murailles ist herrlich kühl. Marianne und Ändel strahlen um die Wette, wir alle sind absolut happy. Fips freut sich auch sehr, begreift aber fast nicht,dass wir solche Touren mehrmals im Jahr freiwillig über uns ergehen lassen. Etwas unterhalb der höchsten Stelle, im Schutz der gefährlichen Wächten, verpflegen wir uns. Nach einer knappen Stunde Aufenthalt steigen wir wieder ab. Fredy hat leider sehr starkes Kopfweh, wie letztes Jahr schon auf der Konkordiahütte. Er kann es nicht geniessen. Das Timing ist eigentlich gut festgesetzt, 1 Stunde für den Rückweg, doch am Schluss muss ein Teil der Gruppe extrem stressen, um die Gondel um 14 45 h noch zu erreichen. Es hat nun auch viel weichen Sulzschnee. Nur 10 Minuten früher hätte gut gereicht, es wurde auch ein wenig gelauert beim zusammen packen. Für ein Gruppenbild reicht es nicht mehr. Mario und Co. treffen wir beim Eingang zur Bahn. Die letzten hetzen durch den Tunnel, doch alle schaffen es. Auch André hat uns wieder. Hinunter ins Tal, um 16 10 h verlassen wir Zermatt. Dass Gruppenbild machen wir in Brig vor dem Bahnhof. Unser blonder Eric hat einen ziemlich roten Kopf eingefangen. Wir sollten uns alle besser eincrémen oder einfach mehrmals. Abfahrt um 18 10 h, Fahrt über den Lötschberg. Wir werden langsam müde. In Frutigen verlassen uns Ändel und Marianne, in Bern Roger. In Basel verabschieden wir uns von Ruth, Mario, Andi und Ines. Der Rest der Groupies trifft um 21 40 h in Laufen ein. So, das wars wieder mal. Einzigartig schön, wie immer bei unserer August – Gletschersymphonie. Ich freue mich schon bei der Heimfahrt auf den Videofilm und die Fotos. Das Ergebnis wird dann auch super. Jedesmal beim heimkommen schaue ich mir mit Iris noch schnell die Rohfassung des Films an und überlege mir den zukünftigen Sound fürs nächste Bergvideo. Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis!
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Skitour Wildstrubel 3243 m. ü. M. 1. / 2. April 1995 *
Dabei: Anita, René, Ueli, Ändel und ich. Entgegen dem Programm starten wir beim zweiten Anlauf zum Wildstrubel in Kandersteg statt in Leukerbad, da wir das Daubenhorn eh nicht am Nachmittag besteigen können und die Hinfahrt kürzer und billiger ist. ( Das war Ändel’s Idee. ) Somit überschreiten wir die Gemmi erstmals im Winter. Mit dabei: Barryvox und Lawinenschaufeln von Toni Höfler in Laufen, SAC Hohe Winde, Fr.10.- pro Stück in Miete. Wir sind dankbar. Unser Zug fährt in Laufen 06 42 h ab, es fällt leichter Nieselregen. Über Biel – Bern erreichen wir Spiez, wo Ändel auf unseren Zug steigt. Um 09 22 h in Kandersteg angekommen, steigen wir in den Bus, dann weiter zur Stockhorn bahn, die mit neuen Kabinen jetzt bis Sunnbüel fährt. Dort montieren wir das Barryvox, fahren ein Stück runter und kleben die Felle auf unsere Latten. Leider ist die Nebeldecke noch tief, hoffentlich wird’s bald besser. Nun touren wir über die Gemmi, für mich bereits das fünfte Mal, doch erstmals im Winter. Nach 11/2 h erreichen wir das Zollhaus Schwarenbach auf 2060 m. ü. M. Hier verweilen wir 1 Stunde, der berühmte Kater Tomba, der viele Hochtouren aufs Rinderhorn, Balmhorn usw. begleitet hat, inklusive Steigeisen ( Krallen ), ist leider vor 2 Jahren verstorben. Das Restaurant hier hat recht gepfefferte Preise. Danach starten wir in Schwarenbach. Der Nebel wird leider immer dichter, zeitweise sieht man 20 meter weit. An den Pfählen erkennen wir den Weg. Dann überschreiten wir den gefrorenen Daubensee, links steht das Berghaus Gemmi und die Bergstation, rechts das Daubenhorn. Jetzt kennen wir den Weg, etwas nach rechts, es geht kurz aufwärts, dann Richtung Strubel geradeaus. Nun einen steilen Aufstieg im Zickzack hoch übers Schneefeld und dann erreichen wir die Lämmernhütte auf 2507 m. ü. M. Wir brauchten wegen dem schlechten Wetter heute ziemlich lange. Die reine Marschzeit war knapp 5 Stunden. Unser Zimmer liegt ganz oben, Ändel und René machen einen Weisswein auf. Um 18 30 h gibt’s dann Abendessen. Hoffentlich bessert sich das Wetter bald, der Sonntag ist in allen Wetterberichten gut gemeldet. Zum Essen spendiere ich eine Flasche Epesses rot von Maurice Demierre, Riex, das hat seinen Grund, denn wir fünf erleben hier und jetzt die 50. Alpengroupie – Tour gemäss Programm. Stossen an und diskutieren viel, vor allem über die Zukunft, über uns Alpengroupies, wie es weiter gehen soll. Ueli holt einen Roten beim Hüttenwart, Ändel und ich beobachten draussen beim Rauchen das Wetter. 20.10 h. Wir sind müde und zufrieden. Jetzt, nach 50 organisierten Touren, nehme ich einen Rückblick über 9 Jahre ALPENGROUPIES, wenn ich später dann nur noch wenig Zeit habe, übernimmt jeder Aktiv – Groupie mal eine Tour. Nach seiner Idee, macht dies, leitet sie, sammelt den Beitrag ein und schreibt den abschliessenden Tourenbericht. So wird es wohl gehen. Was hat heute die Berner Zeitung beim Wetter geschrieben? „ Am Sonntag drängt das Hoch!“ Cool! Ändel hat offenes Bier entdeckt. Bald ist schon 22 00 h, Nachtruhe. Draussen ist noch alles voller Wolken. Ich bin hundemüde, bald liegen wir im Schlag. Um 02 30 h drückt die Blase, draussen sehe ich zum ersten Mal Sterne. Es scheint gut zu werden. Tagwache ist um 05 00 h, dann das Frühstück, zünftig. Draussen nun wieder dicker Nebel, doch mit der Dämmerung reisst es aus, der Tag kommt und der Himmel ist stahlblau. Packen und aufräumen, den Barryvox einschalten, wir starten vor der Lämmernhütte um 07 10 h. Vor uns liegen 700 Höhenmeter. Eine Meute von ca. 50 Tourenfahrern ist schon unterwegs. Ein kurzes Stück abwärts, dann beginnt der Aufstieg. Ändel, Ueli und René ziehen voraus, viele wollen aufs Steghorn. Nach ¾ h erreicht uns die Sonne, es ist kalt. Der Himmel ist herrlich blau, esist ein sehr schöner Morgen, wir sind gespannt. Die Alpengroupies – Clique zieht eine erste frische Spur in den noch jungfräulichen Firn. 2700 m, 2800 m, 3000m, es geht rassig voran. Viele Leute sind vor und hinter uns, das Alpenpanorama wird immer schöner. Vor uns ein weisser Höcker, der Wildstrubel – Gipfel, 3243 m. ü. M. hoch. Da ich meine Harscheisen vergessen habe, hab ich im oberen Teil etwas Mühe. Der Firn ist gefroren und ich rutsche. Es ist Bruchharsch, nun das Kreuz, wir stehen oben. Super. Es windet aber stark, das Gipfelkreuz ist waagerecht mit viel Eis überzogen, super Ausblick, nun ein paar Fotos. Jetzt stehen wir nur zu siebt auf dem Gipfel. Der Wind ist furchtbar, verschieben uns in den Sattel runter, wo wir eine Stunde pausieren. Hier ist es angenehm. Für den Aufstieg brauchten wir 21/2 h. Als wir gestärkt sind, geht’s weiter übers Plateau, über weitere Gipfel. Das Gelände ist sehr eben, weiter zur nächsten Wächte oder Erhebung. Die Athmosphäre ist toll hier. Immer wieder auch grossartige Tiefblicke. Im Tal unten erkennt man links Lenk, rechts Adelboden im nächsten Tal, den Laveygrat und das Ende der langen Niesenkette. Der Blick auf die Walliser Alpen ist genial, der grosse Firn der Plaine Morte, dahinter das Wildhorn, Mont Blanc, Weisshorn, Matterhorn, die Dufourspitze, über der Gemmi Altels und Balmhorn sowie das Rinderhorn. Nach 45 Minuten Überschreitung machen wir Halt, entfernen die Felle von den Skis und machen uns bereit für die Abfahrt über den Strubelgletscher, teils ausgesetzt, zwischen Eisblöcken hindurch, bis etwa 40 ° steil, tolle Sache. Es ist noch nicht einmal 11 30 h. Langsam bekommen wir warm. Nun überall Tourenfahrer, wie im Bienenhaus. Ich getraue mich bald nicht mehr zu wenden, fahre im Stemmbogen. Viele spuren im steilen Hang und steigen bei dieser Hitze auf, zum Glück geht’s für uns nur noch abwärts. Mit denen möchte ich jetzt nicht mehr tauschen. Nun eine Krete, der Wind bläst, die Hänge runter, doch die obere Schneeschicht ist eisig und bringt Probleme. Unter uns liegt die Engstligenalp. Meine vier Kumpels bringen noch schöne Schwünge hin und wedeln. Mir läufts nicht so gut. Es wird nun auch sulzig. Ich stürze und demoliere mir meine Gletscherbrille, ein Glas fällt heraus. Noch ein letztes Stück und schon erreichen wir die Langlaufloipe. Ueber den flachen Talkessel zu einer Beiz hier im Skigebiet. Vom Gipfel brauchten wir 1 Stunde und 40 Minuten. Wir bewältigten in dieser Zeit 1300 Höhenmeter. Ein Blick zurück uns weisse Gebirge, im herrlichen Sonnenschein sitzen wir auf der Terrasse. Ändel bringt ein ganzes Tablett mit Kafi Wildstrubel. Wir beschliessen, 1 Stunde früher zu gehen, nach vorn zur Gondelbahn, weiter in 2 Postautos nach Adelboden und Frutigen. Hier haben wir sogleich einen Anschluss, der EC „Matterhorn“ fährt ein. In Spiez verlässt uns Ändel wieder und wir vier erreichen somit Laufen 2 Stunden früher, um 18 41 h. Jetzt haben wir alle wieder Kohldampf. Die Krönung des Abends ist das Essen im Restaurant Kreuz in Brislach, währschaftes von Remo. Später nach Hause zum auspacken, müde und zufrieden. Der Frühling ist da und wir erlebten nun beim zweiten Anlauf auf den Wildstrubel eine super Skitour. Mehr als erfüllt. Danke, Petrus, für diesen Sonntag. Die gesamte Tour betrug 6 Stunden, beide Tage zusammen waren es 11 Stunden auf Skitour unterwegs.

Diavolezza - Persgletscher - Morteratschgletscher - Bovalhütte *
3. / 4. August 1996

Dabei: Paul, Christine, Toni, Eveline, Jackie, Giusi, Dieter, Nadja, meine Eltern Heidy und Leo, Iris und ich. 12 Groupies wollen an diesem Wochenende auf die Diavolezza und den Gletscher. Es ist der 2. Versuch Groupie - mässig, nachdem es uns am 5. Juli 1992 voll eingeschneit hat. 1994 war ich mit Iris während den Ferien alleine auf dieser Tour. Hoffen wir nun das Beste. Die Tourenbesprechung am Freitag Abend ( wegen dem 1. August ) ging auch mit dem angesäuselten Toni ( Budenfest ) glatt über die Bühne. Treff ist am Samstag um 06 00 h am Bahnhof Laufen. Eine lange Zugsfahrt steht uns bevor. Von Basel bis Chur können wir sitzen bleiben. Giusi wird von Leuten angequatscht, die mit uns vor 3 Wochen auf dem Gipfel des Wildhorns standen, wo wir unser Jubiläum feierten. Das 10er Pack Bierli ist schnell weg. Wie klein die Schweiz doch ist. In Chur steigen wir um auf die Rhätische Bahn. Unser Wagen wird rangiert und so können wir und eine andere Gruppe sitzen bleiben bis zur Station Bernina, statt drei Mal umzusteigen. Endlich wieder mal im Bündnerland. Der Himmel ist seit gestern bewölkt, es kann ja nur noch besser werden. Der kühle Epesses kommt nun gerade recht. Doch beim grossen Viadukt bei Filisur fahren wir in eine Regenfront hinein. Nach einem langen Tunnel lacht uns schon wieder die Sonne an. In Samedan erleben wir exklusiv eine Rangierbewegung der RhB mit unserem Wagen, der wieder umgehängt wird. So fest, dass mein neuer Rucksack, der heute eingeweiht wird, zu Boden geht. Nach über 6 Stunden erreichen wir die Station Bernina - Diavolezza und fahren dann mit der Seilbahn sogleich hoch auf die Diavolezza 2970 m für sagenhafte Fr 8.- pro Person. Die Seen sind wunderschön, vor allem der Lago di Bianco. Der Himmel strahlt schon vielerorts in blau. Zum 5. Mal stehe ich auf der Diavolezza, leuchtend hell grüsst der Piz Palü, Piz Bernina und die Bellavista zu uns herüber. Die beiden Gletscher darunter sind schön aper, wir freuen uns auf Morgen. Nun werden Zimmer und Massenlager bezogen, dann wird etwas im Restaurant gegessen. Um 14 45 h starten 10 Leute Richtung Munt Pers ( 3207 m ),den wir schon nach einer knappen Stunde erreichen. Somit ist der erste Tag erfüllt. Ziemlich heiss war der Aufstieg durchs Geröll. Die Wolken werden nun dichter, ich denke an ein Gewitter, es wird dunkel von Italien her. Doch sonst ist die Aussicht noch gut. Iris glaubts nicht und nennt mich ein Arschloch. ** Besten Dank! Auf dem Gipfel machen wir Fotos, ein Groupieschnäpsli wird herumgereicht, mit Blick auf die Gletscher und tief unten der Campingplatz von Pontresina, wo wir vor der Tour 1994 nächtigten. Als jemand einen Gipfelwein aus dem Rucksack zieht, da donnert es schon. Paul verschlauft sich mit ein paar Frauen und schon stehen uns die Haare zu Berge. Das sogenannte Elmfeuer ( elektrische Entladung in der Atmosphäre = Gewitter ) knistert und unsere Schuhe surren. Jackies Haare erheben sich zum Herrgott hinauf. Nichts wie weg hier! Des Donner's Grollen lässt unsere Frauen hinunter spurten wie Gazellen. Das letzte Stück des Abstiegs wird für uns ein bisschen feucht. Nach 35 Minuten sind alle zurück im sicheren Berghaus Diavolezza. ** Iris nimmt das Arschloch am gleichen Tag zurück. ( Anmerkung der Red. ) Wir verweilen nun bei einem Rioja 1991, später geniessen wir eine erfrischende Dusche in unserem hübschen Zimmer. Es ist sehr gemütlich für diese Höhe und kostet Fr.55.- pro Person. Wir wechseln dann den Tisch und stimmen uns auf das Abendessen ein. Wir essen verdammt gut, Grüsse an den Küchenchef. Es ist 19 15 h, die Gletscher zeigen sich wieder. Ich bin heftig müde wegen der letzten Nacht mit dem Mückenangriff. Wir verbringen einen gemütlichen Abend, jassen, spielen mit dem Groupie - Würfel und geniessen Bündner Weine. Die Dämmerung setzt ein. Hier oben auf 2900 m. ü. M. haben wir es halt schon toll, hinter diesen grossen, luxuriösen Fenstern, gleich unter uns das ewige Eis. Ich freue mich sehr auf Morgen. Nun ist es 21 30 h und wir bestellen einen Kafi Aprikosen. Nach 22 00 h schreit noch niemand nach Nachtruhe, um 22 45 h kommt der österreichische Wirt auf uns zu, wir sind nun die letzten am Tisch. Der Chef ladet uns beide nun ein in seine Küche. Er zeigt uns die komplette Einrichtung, die Kühl - und Tiefkühlräume, das neue Lager, das aus dem Fels geschlagen wurde. Der Wirt war schon mal vor 20 Jahren hier oben zum wirten. Wir haben es lustig und er spendiert uns sehr feinen Grappa in der Küche. Vielen Dank. Kein Mensch ist jetzt mehr auf den Beinen. Um 23 30 h sind auch wir beide in unserem schönen Zimmer und träumen bald - vom morgigen Tag. Um 04 30 h ist der Himmel noch verhangen. Um 06 10 h läutet nebenan in Mama's Zimmer der Wecker. Ein Blick zum Fenster, draussen ist super Wetter. Die Gipfel glühen blutrot, gewaltig, diese Stimmung. Nun wecke ich Jackie und Giusi und der grosse Rest, der im Massenlager auf der anderen Seite des Berghauses nächtigte, im Lager 10. Wir packen, geniessen die Schönheit des frühen Sonnenlichts, um 07 00 h geht's dann ab zum Frühstück. Alle haben gepackt und sind bereit. Um 07 45 h stehen wir draussen vor den Fenstern und machen noch ein Gruppenbild mit der Bernina - Gruppe im Hintergrund. Meine Eltern verbringen den Morgen auf der Diavolezza und fahren später mit der Luftseilbahn wieder nach Bernina runter. Nun steigen wir ab zum Persgletscher in 40 Minuten durch Schutt und Geröll. Ziehen bei den letzten Felsen Steigeisen und Gschtältli an, Seil einbinden und wir sind bereit. Vier Groupies haben jetzt ihre Gletscherpremiere: Toni, Nadja, Jackie und Giusi. Paul, Christine, Dieter, Eveline, Iris und ich sind halt schon bald alte Hasen auf diesem Gebiet. Nun traversieren wir den Persgletscher in rund 30 Minuten und machen einen Halt vor der steilsten Eiswand links unserer Route. Rechts von uns liegt die Isla Persa. Die Kumpels strahlen vor Freude, so auf dem Eis zu wandern. Fast noch mehr als die Sonne, die uns mit viel Wärme verwöhnt. Wir kommen an einem herrlichen Gletschertisch vorbei und schauen in kleine Spalten hinein. Die Mittelmoräne des Eisstromes ist nun überquert, der Blick nach oben ist frei: Piz Cambrena, Piz Palü, Bellavista, Piz Bernina mit dem wunderschönen Biancograt. In der Sonne üben wir nun einige Zeit ungefährliches Eisklettern. Einige melden sich dazu, unsere Frauen relaxen in der Eislandschaft. Wir klettern am 30 meter Seil, oben setze ich eine Eisschraube, nun können wir uns hinauf pickeln, super. Auch Paul hat seine Eisgeräte mit dabei. Den Neulingen gefällt's, wir hängen 2 Seile ein und sichern so von unten. Rein mit den Zacken, es ist toll. Der Rest liegt neben den Gletschertischen und lässt die Seele baumeln. Iris und Christine werden unruhig wegen einer schwarzen Wolke am Piz Cambrena. Doch uns kann heute gemäss Wetterbericht und der Wolkenart nicht mehr viel passieren. Gruppe 1 setzt sich in Bewegung Richtung Felsen, zur Isla Persa. Gruppe 2 kommt nach 45 Minuten Eisklettern nach. Kurzer Aufstieg auf den höchsten Punkt, vorher abseilen, Steigeisen in die Hände und den Weg hoch. Um 10 20 h stehen wir dann auf der Isla Persa ( 2720m. ), ein Felsenhöcker, wo beide Gletscher zusammenfliessen. Der Eisabbruch im Persgletscher unter uns ist fantastisch. Wir machen hier 40 Minuten Pause und geniessen die herrliche Landschaft. Toni holt einen Dézaley von Maurice Demierre aus dem Rucksack hervor, der immer noch kalt ist. Ein toller "Gipfelwein" an diesem schönen Platz. Zur Feier des Tages spendiere ich später noch einen speziellen "Los Monteros 1988", ein herrlicher Tropfen. Die Kameradschaft und Gemütlichkeit soll ja nicht zu kurz kommen. Los Monteros heisst: Die Berge. Er kommt aus Spanien, Gebiet Valencia. Der Wein wird hier oben sehr geschätzt. Warum nur heisst es: Der Berg ruft - aber Die Bergwacht ? ( Otto Live 1996 ) Nun treffen wir auf einen Bergführer mit seiner tschechischen Gruppe, super ausgerüstet mit Turnschuhen und Halbschuhen. Was für ein Tag. Wir selbst sind top ausgerüstet: 2 Seile, jeder hat ein Gschtältli, alle besitzen heute Steigeisen ausser Eveline, 6 Pickel, 4 Eisgeräte, Karten, 5 Kameras und Verpflegung für eine kleine Armee sind hier mit dabei. Wir sind noch gut in der Zeit, um 11 00 h Abmarsch von der Isla hinunter zum zweiten Eisstrom, zum Morteratschgletscher in 45 Minuten. Es zieht sich nun im Geröll noch etwas in die Länge, dann am alten Steinhaus und vielen Bergblumen vorbei Richtung Gletscherseeli. Über die Moräne zum Eis runter, wo wir uns wieder anseilen. Gruppe 1 ist im Rückstand, wir waren etwas schnell beim Abstieg. Nochmals eincrémen, Steigeisen an die Schuhe und los auf den nächsten Gletscher, in 25 Minuten queren wir auch den Morteratsch. Schön buckelig ist er, an zwei grossen Löchern geht's vorbei, wo der Bach auf dem Eisrücken sich in der schwarzen Tiefe rauschend verliert. Nun hinüber zum Moränenhang, man erblickt die Bovalhütte. Die letzten Meter im ewigen Eis, rein in die Blöcke der Felsen vor uns und kurzer Halt. Rucksack einräumen und Seil aufnehmen. Hier endet das Abenteuer Gletscher für dieses Jahr. Es war toll, alle strahlen. Wir sind zufrieden und durften noch so tolles Wetter haben. Den Schutt hinauf zur Moräne, über welche der Weg verläuft zur Hütte. Wir sahen sie ganz winzig schon gestern Abend von der Diavolezza aus. Der Pfad ist einzigartig, steil geht's auf beiden Seiten herunter. Nach 30 Minuten seit dem Gletscherrand treffen wir um 13 00 h auf der von Wandertouristen übervölkerten Bovalhütte ein. Man sonnt sich draussen an den Holztischen, im Hintergrund das bekannte Fotosujet, der gewaltige Gletscherabbruch der Persgletschers. Und jetzt, wie schon vor 2 Jahren mit Iris, bestellen wir auf dieser Höhe kaltes Bier aus dem Halbliterkübel, herrlich. Die Bovalhütte steht auf 2495m.ü.M. Die T-Shirts liegen schon lange in der prallen sonne zum trocknen. Hier gibt's viel Rummel. Super, diese Gletscherlandschaft von dieser Sonnenterasse aus gesehen. Über uns riesig der Piz Morteratsch. Es bleibt nicht bei einem Mass Bier. Jetzt sollte man Ferien haben. Bikinischönheiten hat es diesmal aber wenige. Eine Holländerin macht vor dieser Kulisse ein Foto von uns, wir posieren zum Abschluss von unserer tollen Gletschertour im Jubiläumsjahr 1996, die an diesem Orte endet. Es werden Pins gekauft und dann machen wir uns auf den Heimweg. Ciao Boval! Nun den schönen Höhenweg hinunter, durch Tannenwälder hindurch und oft nah am Abgrund. Immer rechts unter uns die riesige Gletscherzunge, die ins grüne Tal zeigt. Leider ist der Morteratsch am sterben, er geht rapide zurück, seit 1970 über 1200 Meter. Es ist erschreckend. Ein Schild am Gletschertor weist darauf hin. Bals erreichen wir die Baumgrenze. Die Zunge wird immer dünner und dann endet sie in Schutt und Geröll. Langsam, aber sicher sterben unsere Eisströme. Der Weg ist lang, weit unten sehen wir die Berninabahn. Viele Wander sind unterwegs, alles will auf die Hütte. Die Seitenmoräne bäumt sich immer mehr vor uns auf. Ein letzter Gruss zur Gletscherzunge und Tschüss. Einige Zeit schon wandern wir im kühlen Wald. Nach fast 1 ½ Stunden erreichen wir langsam etwas müde die Station Morteratsch. Mein Vater wartet schon und fotografiert uns. Geschafft, alle da. Noch 25 Minuten bis zur Zugsabfahrt. Genug Zeit für die Gartenwirtschaft. Meine Mutter Heidy bewacht unsere Rucksäcke, die beiden verbrachten einen schönen Tag in Posciavo und hatten eine schöne Zugsfahrt. Mit Verspätung verlassen wir das Bündnerland. Dann sollten wir nach 6 Minuten Fahrt in Pontresina und danach in Samedan umsteigen. Doch es gibt einen Wagendurchlauf, ich frage das Rangierpersonal und prompt gibt's ein Manöver wie gestern, wir können sitzen bleiben bis Chur. Super, die RhB. Während der Heimfahrt wird gelacht, gewürfelt und die Minibar in Beschlag genommen. Ich staune, wie viel Wein und Schnäpse Mama immer wieder aus ihrem Rucksack holt. In Basel umsteigen und ab nach Hause. Ankunft in Laufen um 21 41 h. Da gafft ein Beamter und holt mich ans Telefon: Eric wurde heute Sonntag Vater, sie haben ein Mädchen, Rahel. Super für die beiden. Ich überbringe die Botschaft der Gruppe, Freude herrscht, wir gratulieren. Onkel Dieter, mit auf der Tour, geht sie noch besuchen. Es war ein fantastisches Wochenende in den Bergen. Und mein neuer Rucksack wurde nun gebührend eingeweiht.


Der Sommer 1996 ist eigentlich schon erfüllt. Und bald schon steigt im November das Jubiläumsfest 10 Jahre Alpengroupies.

 

Paragliding / Spider Highway
Gleischirmfliegen / 100 meter abseilen
16. Oktober 1999 *
Grindelwald First und Gletscherschlucht

Heute findet die letzte Tour in diesem Jahrhundert statt. Diesmal sind mit dabei: Toni,
Eveline, Kilian, Nadja, Paul Grolimund, Dieter und Nadja Hunziker und ich. Wir treffen uns um 06 30 h vor der EPA in Erschwil, habe gerade 4 Stunden Schlaf hinter mir. Toni und Dieter fahren uns acht Leute ins Berner Oberland. Gegen 08 30 h treffen wir im Gletscherdorf ein. Bei der Talstation der Firstbahn trinken wir einen Kaffee im Restaurant Steinbock. Jetzt kommen 3 unserer 4 Piloten, zusammen fahren wir mit der Gondelbahn nach Grindelwald First hinauf. Auf der Autobahn und im Dorf hier liegt der dicke Nebel noch drückend über der Landschaft, das ganze Mittelland ist zu. Es ist halt richtiges Herbstwetter. Während der Fahrt wird das Sonnenlicht immer heller, bald schweben wir aus dem Nebel heraus, hinter uns treten riesig gross Wetterhorn, Schreckhorn, davor Mettenberg und der mächtige Eiger hervor. Der Mittellegigrat strahlt glasklar zu uns herüber. Das unter uns liegende Nebelmeer deckt das ganze Grindelwaldtal, es ist fantastisch. Auf First ( 2200m.ü.M. ) steigen wir aus und sammeln uns auf der Terrasse. Die Aussicht ist grossartig, mit einem herrlich blauen Himmel, es ist nun 10 00 h. Es herrscht eine richtig tolle Herbststimmung, wir träumen davon, in dieses Nebelmeer hinein zufliegen. Nach Gruppenfotos und einem weiteren Kaffee verschieben wir uns auf eine Wiese unterhalb des Bergrestaurants. Es ist schön warm hier auf dieser Wiese, wir geniessen den Morgen. Direkt vor uns das kolossale Wetterhorn, das ich auch mal besteigen möchte. Der vierte Pilot ist nun auch da, bald geht es los. Wir stehen direkt über dem Nebelmeer, vier machen sich bereit. Die Wiese runter geht's steil bergab. Beni hängt Nadja Hunziker ins Gschtältli, wir warten. Die Piloten telefonieren ins Tal, um die Dicke des Nebels bestimmen zu können. Nach 1 Stunde des Ausharrens startet Beni mit Nadja im Gepäck Richtung Grindelwald, voll in den Nebel hinein, drehen Runden und schweben noch lange über dem Meer. Ein schöner Anblick, dann verschluckt es sie. Wir geniessen nun einen kleinen Apéro in der wärmenden Sonne, einen kühlen Souriex 1998. Als sie nach etwa 15 Minuten landen, gibt Beni Bericht. Ins Dorf sind es 1200 Höhenmeter, es wird zum Risiko, weil das Meer jetzt dicker wird. Wir machen mit unseren Guides einen Deal, sie entscheiden sich für einen kürzeren Flug hinunter nach Schreckfeld, wollen dafür aber nur Fr.80.- statt Fr.140.-. Wir akzeptieren das Angebot der Sicherheit wegen. Nun starten Eveline, Toni und Nadja zu ihrem Tandemflug. Heute haben wir sicher 5 Kameras dabei, es wird rege fotografiert bei diesem super Wetter. Sie schweeben vor uns in der Luft umher, ziehen Bögen. Toni und sein Pilot schrauben sich direkt vor uns hoch, man meint, sie kommen nie mehr runter. Dann geht's ab zum Landeplatz. Der Rest relaxt gediegen auf dem Hügel rum, wir haben Zeit. Nach 40 Minuten sind die Flieger wieder mit der Bahn zurück und bei uns eingetroffen. Nun gilt es auch für uns ernst: Rein ins Gschtältli, ich fliege mit Beni, mein letzter Flug bei Breitlauenen ist schon 9 Jahre her. Ich möchte auch etwas ins Meer rein tauchen, wollen mal sehen. Als erster startet Kilian, dann Dieter und Horror Pauli, letzterer fällt beim hinunter rennen mit dem Führer auf die Schnauze, voll ins Gras. Gelächter, sie probieren es noch einmal. Jetzt bin ich an der Reihe: 3 - 2 - 1 - Start! Wir rennen los, den Hang runter, raus in den Himmel, beide nach vorn, der Schirm bläst sich auf. Es ist ein weisser Swatch - Schirm. Und schon fliegen wir frei wie ein Vogel. Dieses Gefühl ist gewaltig, ich fliege einfach, so ruhig. Man kann das ganze Gefühl, die Schwerelosigkeit und die herrliche Landschaft einatmen. Nun nach rechts über eine Klippe, weg von den anderen, unter uns kommt ein kleineres Tal, 200 Meter tief, wir fliegen gegen einen Wanderweg, an einer Kurve vorne steht eine Beiz. Die Gäste winken, wir flattern daran vorbei, spitze. Dann kann uns Beni etwas hinauf schrauben und fliegen über Tannenwälder, ich kann Fotos machen, meine Schuhe leuchten über dem Grün. Um uns herum leuchten die grünen Hügel und die nahen, weissen Drei - und Viertausender strahlen in einem fantastischen Licht. Darunter glänzt das riesige Nebelmeer, es ist ein erhabenes Gefühl. Es reicht uns nicht mehr, um rüber zu den Kumpels nach Schreckfeld zu fliegen, wir beide steuern nun Richtung Mittelstation Bort. Hier endet die Nebelgrenze auf den Meter genau. Dann tauchen wir bereits ins Grau ein, nun wieder raus, wir verlieren an Höhe, die Masten der Gondelbahn kommen schnell näher. Vor uns nun ein Mäuerchen und Stacheldraht, Beni zieht und bremst, schnell gleiten wir gen Boden zu und kurz vor der Mauer landen wir recht hart. Alles ging gut, Danke, Beni, für diesen super Flug, er dauerte doch fast 11 Minuten. Zu zweit legen wir den Gleitschirm zusammen, rauchen eine Zigarette und steigen danach gemütlich in die Gondel. Unten angekommen, treffen wir auf Nadja, sie hatte schon viel Zeit, um zu shoppen. Man wartet eine Weile, dann steigen die restlichen Groupies aus der Seilbahn. Wir bezahlen den Flug, Fr.80.- für uns, ausser Nadja, sie konnte alles voll auskosten. Dann erhält jeder ein Zertifikat für den Flug. Alle strahlen und schwärmen von einem super tollen Erlebnis. Das erste Highlight an diesem Tag ist nun zu Ende, Teil 2 kommt sogleich. Seit längerer Zeit wartet an der Talstation ein Bergführer auf uns, er heisst Marco Bomio. In einem Jahr werde ich mit ihm das Wetterhorn besteigen, eine neue Freundschaft nimmt seinen Lauf. Doch davon mehr im Jahr 2000. Zu Marco gesellt sich eine Frau vom Bergsteigerzentrum Grindelwald, Barbara Gerber, bei ihr habe ich die heutige Tour gebucht. Mit den beiden werden wir nun den Nachmittag verbringen. Mit unseren Autos fahren wir ihnen nach Richtung Gletscherschlucht. Durchs Dorf zum unteren Grindelwaldgletscher und weiter zum sogenannten Marmorbruch mit dem gleichnahmigen Restaurant. Hier war ich auch noch nie. Dies ist der Ort, wo gemäss Hansruedi Gertsch, Leiter der Eiger Live - Tour 1999 durch die Nordwand und des Bergsteigerzentrums Grindelwald, ein spezieller Platz ist. Nun sind wir im Nebel unter der Decke, es ist etwas kühl, aber wir werden hier sehr herzlich empfangen. Gediegen und wärmend sind für uns hinter der Beiz zwei Tische zurecht gemacht worden, auf den Bänken liegen dicke Wolldecken. Direkt daneben liegt der bekannte Grindelwaldner Marmorbruch. Hier wurde früher viel abgebaut, auch das Bundeshaus ist eingefasst mit diesem Marmor. Nach Marcos Äusserungen darüber und viel Input im Allgemeinen sitzen wir zu Tische. Das Wirtepaar bringt uns verschiedene Salate, Brot, Kartoffeln in der Folie, Saucen, Getränke, Poulets, Plätzli und Sparerips. Dies nur für Fr.30.- exklusiv. Tolle Sache, wir alle haben mächtig Hunger. Es ist kühl geworden, aber wir haben es sehr gemütlich. Dann bekommt jede( r ) ein Gschtältli, wir packen zusammen, verabschieden uns und gehen ein paar Schritte durch den Wald zur Gletscherschlucht. Vor und 100 Meter Abgrund, es ist der vordere Teil der Grindelwaldner Gletscherschlucht. Der Bergführer hat alles schon vorbereitet: Zuerst lässt er seine Kollegin Barbara Gerber am Seil herunter, sie verschwindet sehr rasch in der Tiefe. Mann, was kommt jetzt wohl noch? Nun darf Nadja hinunter, schon wieder? Danach Kilian und Nadja Müller, Eveline, nun ich. Als Marco mich einhängt, will Paul das Weite suchen, findet es aber nicht. Kommt gar nicht in Frage. Paul, Didi und Toni sind jetzt noch oben. Marco lässt mich langsam runter, zuerst über ein Blechrohr, direkt in die senkrechte, gleich darauf überhängende Wand, geil. Nun drehe ich in der Luft, um mich herum die schönsten Gletschermühlen. Links ein Podest für einen Sprungplatz, das ist der "Gletscherjump". Marco hält an, damit ich Fotos machen kann. Jetzt schaue ich nach unten, da hängt eine Holzplattform mit Geländer hoch in der Luft, verankert am Berg. Schnell bin ich dort, schwebe auf den Boden zu. Barbara klinkt mich aus. Unsere Frauen stehen nebenan beim Apéro, 4 Flaschen Weisse warten in der Ecke. Das also ist der vertikale Gletscherapéro. Super Idee! Auf die Alpengroupies. Unter uns geht es noch 50 Meter in die Tiefe. Nun kommt Paul zu uns runter mit weit auseinander gespreizten Beinen, wie eine Spinne. Und das hier, in der Nähe der weissen Spinne. Später schweben Toni und Dieter zu uns. Prost auf alle. Als Marco dann das Seil hinunter wirft, trifft er ein wenig Nadja Müller. Ein Schreck, nichts passiert, nur der Wein ist umher gespritzt. Nach einer Weile öffnet Marco den Deckel im Holzboden weg, wir schauen runter, wir haben erst die Hälfte hinter uns. Danke für das Apéro. Jetzt kommt der zweite Teil. Anbinden, im Karabiner einklinken und weg, während des abseilens sehe ich unter mir gespannte Drahtseile, die über den Gletscherbach gezogen sind. Wieder nimmt uns nach dem runter schweben Barbara in Empfang. Jetzt gleich weiter zu den Stahlseilen, Karabiner und Bandschlinge einhängen, eines für die Füsse und eines für die Hände. Schon lange nicht mehr gemacht. Es sind etwa 25 - 30 Meter bis rüber ans Ufer. Paul hat sichtlich Mühe, er macht ein angstvolles Gesicht. Eine( r ) nach dem anderen folgt sogleich. Dann sind wir wieder alle komplett, es war super, sich hier rüber zu angeln. Marco und Barbara räumen das Material zusammen und kommen dann auch rüber. Besten Dank für diese Highlights. Vor uns der Steg mit Geländer für die Touristen, über diesen nach vorne zum Schluchteingang mit dem Restaurant Gletscherschlucht. Hier befindet sich der Eingang, die Kasse und viele schöne Mineralien. Auf dem Parkplatz wartet Barbara. Sie fährt Toni und Didi nach oben, um unsere Autos zu holen. Danach verabschieden wir uns von Barbara und Marco, vielen Dank für diesen wunderbaren Nachmittag, die Tour ist zu Ende. Ich richte ihnen noch Grüsse aus für meinen Bergführer Hansueli Klossner, mit ihm erlebte ich letztes Jahr den Mittellegigrat am Eiger. Dann sind sie weg. Im Restaurant wärmen wir uns noch kurz auf mit einem Kafi Gletscherschlucht, dann fahren wir los, heimwärts. Um 19 30 h treffen wir nach 2 ½ h Fahrt in Erschwil ein, ich habe in der Beiz alle zu uns eingeladen, so hocken wir noch gemütlich eine Stunde bei uns im Weinkeller und feiern diesen erlebnisreichen Tag. So endet die letzte Groupie - Tour im alten Jahrhundert. Freuen wir uns nun auf den Tourenausklang 1999 und auf eine ruhige Zeit im nächsten Winter.


Tandem Sky Diving *
Fallschirmspringen aus 3500 m. ü. M.
Sonntag, 14. Oktober 2001
Reichenbach im Kandertal

Diesmal mit dabei: Kilian, Nadja, Toni und Eveline, Paul, Edgar, erstmals Hansueli Bürgin und Laurent Hofmann, Beatrix und ich. Als Zuschauer dabei sind auch Martin und Björn. Am 22. September waren wir schon einmal hier in Reichenbach am Flugplatz, das Wetter war veränderlich und es klappte nicht. War zu optimistisch. Wir wollen blauen Himmel. Enttäuscht sahen wir uns dann einen tollen Video bei Stefan Heuser im Hangar von Sky Dive X Dream an, fuhren später nach Reichenbach ins Bahnhofbuffet. 2 Stunden später, als Hansi und Laurent schon wieder Richtung Waadtland unterwegs waren, kommt das Telefon von unserem Jumpmaster Stefan, wir könnten jetzt springen, denn es wird nun sonniger. Tatsächlich besserte sich das Wetter. Doch das Team ist nicht mehr beisammen, wir stimmen darüber ab und vergessen es. Doch sind ja 2 neue Daten abgemacht, der 7. und der 14. Oktober, beides Sonntage. Der zweite Anlauf haut auch nicht. Nun scheint es zu klappen: Seit letztem Mittwoch hat der Altweibersommer in diesem goldenen Oktober voll zugeschlagen. Das Wetter ist prächtig, der Himmel seit Tagen stahlblau, wir sind alle 10 bereit. Es ist der 14. Oktober: Treffpunkt ist bei uns um 10 30 h. In 2 Autos fahren wir nach Reichenbach im Kandertal. Um 12 30 h erreichen wir den Flugplatz und treffen auf das Team von Stefan Heuser. Der Himmel ist und bleibt blau, ein paar Wolkenbänder stören kaum, Temperatur 22 °C. Alle 10 angemeldeten Groupies sind hier. Meine Bergschuhe sind fürs Fallschirmspringen nicht geeignet, meint Stefan, ich springe deshalb mit Halbschuhen. Nun kommt die Instruktion, wir trainieren auf dem Spannteppich die Fluglage, schauen uns das Flugzeug an, eine Pilatus Porter mit 9 Plätzen. Im Hangar nun die Trockenübungen, die wir während des Fluges beherrschen sollen. Martin fotografiert uns, letzte Details. Es kann losgehen. Nun wird es ernst, wir haben Fr. 380.- bezahlt, um uns aus einem Flugzeug zu stürzen, den Vertrag mit den Bedingungen haben wir unterschrieben. Die Gruppen werden eingeteilt, Paul fliegt als erster mit drei Amis. Sie steigen ein, die Maschine startet und hebt ab Richtung Thun, fliegt am Niesen rechts vorbei und zieht eine Schlaufe über Spiez. Nach etwa 12 Minuten erreicht das Flugzeug 3500 m. ü. M. Und nun raus. Wie kleine Silberbälle stürzen die Tandemspringer aus der Maschine, rasen mit einer Geschwindigkeit von 200 km/h auf den Erdboden zu. Gruppe 2 sind wir vier: Nadja, Kilian, Edgar und ich, wir fassen unsere Kombis. 40 Sekunden dauert der freie Fall, etwa 5 Minuten lang schwebt Paul der Erde zu, und landet gediegen. Strahlt, als er zu uns rüber läuft. Bravo! Schon sind wir vier bereit, laufen zum Flieger und steigen ein, mit einem Kribbeln im Bauch. Rein in die enge Maschine, es ist nun 14 22 h. Ready for take off! Jetzt kann uns nichts mehr halten. Mein Pilot Stefan sitzt hinter mir, ich habe gemischte Gefühle. Die Maschine startet rassig mit ihren 1000 PS Kraft, im Nu sind wir in der Luft, das Kerosin stinkt. Rechts am Niesen vorbei geht es Richtung Thun, über dem See fliegen wir eine Drehung, unter uns blaues Wasser und das Niederhorn. Die stolzen Viertausender strahlen uns an: Wetterhorn, das Schreckhorn, Eiger, Mönch, Jungfrau, Breithorn, die Blüemlisalp. Es ist gewaltig schön. Dazu der blaue Himmel mit weissen Wolkenbändern da und dort. Das Herz schlägt heftiger, bin ziemlich aufgeregt. Wir fotografieren einander im Flugzeug, eng wie wir nun beieinander sitzen. Was kommt jetzt? In 12 Minuten erreichen wir unsere Sprunghöhe von 3500 m. ü. M. Ein Blick in die Tiefe lässt erahnen, dass wir bald soweit sind. Der Divemaster sitzt jeweils hinter dem Gast, das Käppi habe ich angezogen, die Brille ist bereit. Wir quatschen über die Alpengroupies und die Berggipfel, über schon erlebte Touren. Mein Divemaster ist der Chef hier, Stefan Heuser. Er gibt mir nun letzte Instruktionen. Jetzt geht die Türe auf, mein Herz schlägt schneller. Es ist nicht gerade kalt hier auf 3500 m. ü. M. Gestern war die Nullgradgrenze sogar bis auf extreme 4200 Meter geklettert. Edgar und sein Pilot springen als erste, keine Zeit mehr, um Fotos zu machen. Sie hoppeln zum Ausstieg, halten kurz inne und weg sind sie. Schon ist Nadja dran, alles geht recht schnell, und Tschüss. Nun sind wir an der Reihe, Stefan hat mich vierfach gesichert und eingeklickt, ein hoppeln zur Türe, ein letztes Lächeln zu Kilian, die Beine hängen in der Luft. Die Hände liegen gekreuzt auf der Brust, Rücken durchbiegen, das hohle Kreuz, Kopf nach hinten. Was kommt jetzt.........? Kann nicht mehr klar denken. Und los geht das Abenteuer Tandem Sky Diving. Von hinten nur ein kleiner Schubs von Stefan, der Flügel hängt noch kurz über uns. Die Beine anwinkeln, dann fallen wir in die Tiefe, beide kopf voran, es ist unglaublich, die grüne Landschaft des Berner Oberlandes unter uns, schnell fliegen wir nun gerade im Raum, das Zeichen von Stefan auf meinen Schultern, den Daumen hoch, die Hände sind nun ausgebreitet, die Arme gestreckt. Wir stürzen nicht, wir fliegen, fliegen richtig während 35 - 40 Sekunden im freien Fall auf die Erde zu, legen in dieser Zeit eine Strecke von ca. 2300 Höhenmeter zurück. Es ist laut, ich will schreien, tue es auch, höre mich aber nicht. Ein wahnsinniges Gefühl, das ist Leben, erleben. Ich werde nie mehr Bungy Jumping betreiben, fünfmal ist genug. Das hier ist viel geiler. Es kommt mir vor, als stünde die Zeit still, während wir auf den Boden zu rasen, irgendwie kommt optisch die Erde gar nicht näher. Und es dauert eigentlich noch lange, habe Zeit, die Berge zu betrachten und die grünen Hügel, Häuser, Strassen. Die Daumen von Stefan zeigen O.K. ich quittiere das Zeichen. Dann macht es wooooaaaafffffff, ein kurzer Zug, der Schirm geht auf und wir stehen still, im blauen Himmel, kein Geräusch ist mehr zu hören. Jetzt schweben wir, war das ein geiles Erlebnis, unbeschreiblich. Das war der Wahnsinn des Fallschirmspringens, der ganz normale Wahnsinn. 9 Jahre habe ich seit dem Trip nach Neuseeland darauf gewartet. Doch das Abenteuer ist noch nicht zu Ende. Wir segeln durch die Lüfte, noch sicher 5 - 6 Minuten, wie ein Gleitschirm, ich darf links ziehen und wir fliegen nach links, dann nach rechts. Vor uns segeln Edgar und Nadja, über uns schwirrt irgendwo Kilian herum. Man erkennt die Flugpiste, das Dorf Reichenbach, die Kander. Ein paar herrliche Kreise, Zeit zum fotografieren, so viel wie möglich. Wir nehmen uns auch selber auf, hoffentlich werden die Fotos was. Jetzt bereiten wir uns langsam auf die Landung vor, eine kurze Lektion von Stefan. Nun sehe ich die Kumpels am Boden, winke, mein Divemaster nimmt mit mir die "Todesspirale", ein geiles Gefühl. Nun über den Hangar, in eine Kehre neben Bäumen vorbei. Vor uns die Wiese, setzen zur Landung an, wollen auf dem Hintern landen. Es kommt so gut und fein in den letzten Metern, dass wir beide sehr sanft auf den Füssen landen können. Es ist geschafft. Danke, Stefan, es war ein unglaublich schönes Erlebnis. Kilian kommt auf uns zu und macht noch mal ein Gruppenbild. Mit grosser Euphorie, einem breiten Grinsen und vielen Glücksgefühlen kehren wir in den Hangar zurück. Man gratuliert einander, wir ziehen unsere Kombis wieder aus. Die nächsten drei sind nun dran: Beatrix, Hansi und Laurent. Auch sie sind startklar, schnell hebt der Flieger ab, wir verweilen bei den T - Shirts. Ich darf als Organisator der heutigen Tour einen Pulli von Sky Dive gratis mit nach Hause nehmen. Ein Pulli für Fr.55.-, Danke vielmals, Stefan. Alexis händigt mir den Pulli aus, es werde noch weitere Leibchen gekauft. Jeder Springer erhält danach ein Zertifikat. Jetzt wieder nach draussen, unsere Freunde springen schon. Weit oben die Pilatus Porter und kleine Bälle, was für ein Gefühl. Bald gehen die Schirme auf und tummeln sich am herrlich blauen Himmel. Sie geniessen es sichtlich, noch ein paar Schlaufen und feine Landungen. Die Glückshormone fliessen, die drei sind happy und begeistert. Hansi und Laurent würden gleich noch ein einmal springen, wenn es im Flugzeug noch Platz hätte. Gratulationen und einen Schluck Wein. Die zwei letzten sind auch parat, Toni und Eveline. Der letzte Flug hebt ab mit unseren Leuten, es sind fünf Schirme, nach einer Weile der unsäglich tolle, freie Fall, in weiss und violett schweben Toni und Eveline sanft auf die Erde zu. Als Toni eine schöne Landung hinlegt, fliegt Eveline noch weit oben. Dann ist es auch für sie vorbei. Als sie zurück im Hangar sind, gibt's einen Souriex 2000 von mir, immer noch eiskalt. Wir stehen alle mit unseren Zinnbechern um den Tisch, ich rufe Stefan zu uns herüber. Gemeinsam stossen wir auf das eben Erlebte, tolle Feeling des Tandem Sky Diving an, und auf diesen schönen Herbsttag. Es war einsame Spitze hier bei Stefan und seiner super Crew. Ich gebe ihm das Groupie - Programm mit unserer Homepage - Adresse. Wir werden wiederkommen. Stefan macht mir noch einen Eintrag ins Tourenbuch und zeichnet einen Fallschirm. Drüben auf der Strasse herrscht schon Stau. Es ist nun 16 40 h. Wir verabschieden uns vom Sky Dive Team und fahren vor 17 00 h los, Stau auch in Bern und bei Kirchberg. Dann war da noch Paul's Szene mit dem Blaulicht blinkenden Polizeibus hinter uns, den er einfach nicht vorbei liess, weil die Musik etwas zu laut war. Nach 2 Stunden treffen wir in Erschwil ein, müde und glücklich, Stolz zeige ich Iris mein Sprungzertifikat. Es war so genial und ein krönender Abschluss im Herbst 2001 im 15. Jahr der aktiven Alpengroupies.


Bereits am Montag Morgen kommt ein E - Mail und ein Gästebucheintrag in der Homepage von Stefan. Hier der Auszug:


Stefan & Alexis Heuser - Peters schrieb am 15. 10. 2001:

Hallo Georg und Alpengroupies

Vielen Dank nochmals für die Organisation und der tollen Idee, sich bei mir aus einem Flugzeug zu stürzen. Ich denke, dass dieser Tag, mit dem super Wetter, der tollen Aussicht auf Eure Alpenwelt, sowie dem unvergesslichen Feeling, sich frei wie ein Vogel durch die Luft zu bewegen, noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Euren Club finde ich echt stark. Es ist schön zu sehen, dass es solche Clubs mit gut gesinnten und fröhlichen Menschen auch noch gibt.

Nachdem ich mich mit grossem Interesse in Eurer tollen Homepage herumgewühlt hatte, kam ich zu einer entscheidenden Erkenntnis:
So verschieden sind wir beide Gruppen gar nicht. Wir alle lieben es in die Höhe zu gehen, in die Weite zu schweifen und einfach unter "Kumpels" zu sein!!

Ich wünsche Euch allen noch viele unvergessene Touren.

Berg Heil und Blue Skies

Skydive Xdream
Geschäftsführer

Stefan Heuser

 

11. Tourenausklang Alpengroupies *
24. November 2001, letzte Tour im 15 Jahr
Diashow mit dem Wettkönig Raphael Wellig
Schützenhaus Erschwil

Heute mit dabei: Kilian und Nadja, Eveline Borer, Eveline Heim, Elsi, Bruno, Alex, Kevin, Iwan Borer, Thomas und Maya, Manuela, Daniel und erstmals Nico Borer, Beatrix, Martin, Christoph und Grace, Markus und Patrizia, Leo, Heidy, Paul, Eduard Pflugi, Dieter und Nadja, Jackie und Giusi, Toni Borer, Fritz und Bethli, Adrian und Melita, Eric und Daniela, Stephan und Monika, Jacques Jermann, Oli Blessinger, Madeleine Übelhard. Toll finde ich, dass heute alle kommen konnten, die im Juli dieses Jahres auf der Tour Rhonegletscher / Belvedere und somit auf dem heutigen Groupie - Film mit dabei waren. Die letzten Wochen waren recht anstrengend, es gab für dieses Fest viel zu schreiben und zu organisieren. Die Liste wird diesmal riesig, haben wir doch mit Raphael ein Zugpferd und ein besonderes Highlight heute Abend, deshalb sind auch spezielle Gäste mit dabei. Am Freitag Abend beginnt der Aufbau im Schützenhaus mit der Schlüsselübergabe von Josef Saner. Bald trudelt Paul ein sowie etwas später Kilian, Nadja und Christoph mit seinem super Projektor von der STG, den wir schon zum zweiten Mal benutzen dürfen. Paul hat viele Stunden vor dem Computer verbracht, um die Ausschnitte von "Wetten, dass....?" und den Film vom Rhonegletscher / Belvedere zusammen zu stellen. Den ganzen Abend über prüfen wir die Technik, damit alles rund läuft und schmücken das Schützenhaus. Iris ist hochschwanger im 9. Monat und muss sich schonen, ohne Hilfe wäre ich schon am Anschlag. Am Samstag Nachmittag kommt Jean - Claude Bologna vorbei und liefert die Getränke. Gegen 16 00 h trifft Raphael Wellig mit seiner Frau Margret aus Bern ein. Zur Begrüssung trinken wir einen Souriex in unserem schönen Weinkeller und um Nervosität abzubauen. Dann machen wir uns auf den Weg zum Schützenhaus. Ab 17 30 laufen die ersten ein, bald sind wir schon vollzählig. Wir sind extrem viele, mit unseren Gästen nehmen 57 Personen an diesem Ausklang teil. Um 18 30 beginne ich mit der Begrüssung und der Orientierung über unsere Touren 2001:

Ich möchte Euch alle recht herzlich begrüssen zum 11. Tourenausklang im Schützenhaus Erschwil im 15. Jahr. Ein tolles Jahr mehr ist bald an seinem Ende angelangt. Wir blicken heute zurück auf schon 15 Jahre seit Bestehen der Alpengroupies. Seit genau 10 Jahren organisieren wir den Tourenausklang. Begrüssen möchte ich auch unsere Gäste an diesem Abend: Nämlich Stephan Wanner, Pascal Grolimund, Luggi Müller, Claire Altermatt, Daniel Altermatt, Nadine Altermatt, der jüngste Groupie jetzt im Moment, Nico Borer, Sohn von Daniel und Manuela Borer, Hugo Vogt, Vreni Vogt, Bruno Sutter und Annemarie Sutter, Lars Wyss und Urs Stegmüller, und im Speziellen unseren Stargast aus Bern, der Walliser Bergsteiger und Wettkönig Raphael Wellig und seine Frau Margret. Hier dazu eine kleine Geschichte. Wir haben im Oktober 1992 Raphael Wellig in Nepal kennen gelernt, als er im Aufstieg am Mount Everest wegen Kälte mit schwarzen Zehen zurückkehrte. Das war im Sherpadorf Thyangpoche im Sherpaland. Damals versprach er mir, die Nordwand des Allalinhorns mit mir einmal zu besteigen. Nach unserer Weltreise schrieben wir einander ein paar Mal und 1993 kam eine Karte von Raphael, er hatte soeben einen Siebentausender bezwungen, den 7168 Meter hohen Baruntse. In dieser Zeit bestieg er viele Berge auf der ganzen Welt sowie alle 42 Viertausender der Schweiz. 1996 sahen wir seine Werbung für Diaschows in der Bahnhofstrasse in Brig. 4 Jahre später , am 9. Dezember 2000 sahen wir uns "Wetten, dass...? aus der Joggelihalle in Basel an und dann haute es uns fast vom Stuhl, als da plötzlich Raphael Wellig neben Thomas Gottschalk stand. Er kam mir seiner super Wette in die Sendung, anhand eines kleinen Bildausschnittes einen Viertausender zu bestimmen und er hat es tatsächlich geschafft. Es wurden Bilder von Viertausender gezeigt aus diesem Buch hier. Es war einfach unglaublich. Zum krönenden Abschluss wurde Raphael sogar Wettkönig vor 17 Millionen Zuschauern, es war einfach gewaltig. Ich schrieb ihm sofort und gratulierte ihm, prompt kam nach 5 Tagen ein Brief zurück. Raphael war zweimal auf der ersten Seite vom Blick, sie nannten ihn den König der Viertausender. Dann ging alles recht schnell: Wir telefonierten einander und machten im Frühling ein Datum ab fürs Allalinhorn. Als es Sommer wurde, war es aber schon zu heiss für eine kleine Nordwand. Am 29. Juli 2001 traf ich Raphael Wellig nach 9 Jahren in Saas Grund wieder, wir bestiegen dann zusammen erstmals einen Berg, das Lagginhorn mit 4010m.ü.M. Es war eine super Tour mit ihm, wir hatten es ganz toll zusammen. Dann habe ich ihn gebucht für den heutigen Abend und ich bin sehr stolz, dass es wirklich geklappt hat. Seine Frau Margret ist heute auch zum ersten Mal dabei. Heute ist er nur für uns da und zeigt uns bald eine tolle Diashow mit dem Titel: Zu den Bergen der Welt, erleben und entdecken. Ich bin wirklich froh und stolz, dass das mit Deiner Diashow geklappt hat. Wir alle freuen uns auf Dich, Raphael.

Ich möchte Euch orientieren über das vergangene Jahr 2001. Es war wiederum ein sehr erfolgreiches Jahr, wir haben 8 Groupie - Touren und 4 Privattouren durchgeführt. An diesen 8 Touren haben sich 98 Alpengroupies beteiligt. Heute am Tourenausklang sind wir 41 Alpengroupies und 16 Gäste, macht zusammen 155 Personen im Jahr 2001, die mitgemacht haben. Es ist schön, dass Ihr da seid. Die 1. Tour ist, wie immer, die Suurchrutt - Tour, zum 10. Mal durchgeführt am 27. Januar 2001. 11 Personen waren dabei gewesen. Dieses Jahr wurden wir auch wieder mal von der Sonne verwöhnt und durften einen herrlichen Alpenblick von der Hohe Winde aus geniessen. Das war übrigens die 99. Tour. Als Privattour gingen wir am 10. Februar mit einer Digitalvideokamera ins Erschwiler Schemelloch und erforschten das innere der Erde. Die 2. Tour war die Schneeschuh - Tour Langis / Obwalden am 10. März 2001. Als 100.ste Tour seit der Gründung 1986 hatten wir ein kleines Jubiläum zu feiern. 8 Personen waren hier dabei. Unser Leiter am Schneeschuhkurs war Fredy Glanzmann, Olympiasieger Nordisch von Calgary 1988. Mit Wetterglück und gutem Fondue haben wir das verschneite Obwalden erlebt. Im April wollten wir ins Pelzli zum Sportklettern, aber an beiden Daten war das Wetter sehr schlecht, es hatte sogar noch heftig geschneit. Diese Tour wurde abgesagt und dieses Jahr nicht mehr wiederholt. Die Skitour Lauchernstock auf 2655m wurde privat durchgeführt am 12.Mai bei besten Wetter. Die Leitung an dieser schönen Tour übernahm SAC Tourenleiter Urs Stegmüller aus Bärschwil. Am Auffahrtstag, den 24. Mai erforschten wir auf der 3. Tour den Geologischen Wanderweg Bärschwil. Bei bestem Wetter inkl. Gewitter konnten wir das Jurameer erahnen mit 23 Personen. 4. Tour: Am 16. Juni war es wieder einmal so weit für extremes: Canyoning in der Massaschlucht hat uns gefordert, es galt, 600 Höhenmeter in 6 Stunden zu bewältigen mit wandern, klettern, springen und schwimmen. 10 Personen waren hier mit dabei. Als dann der Hochsommer kam, war es Zeit für die Gletscher: 5. Tour: Der Rhonegletscher rief uns am 7. / 8. Juli und wir besuchten ihn. Zuerst bei Schneefall das ehrwürdige Hotel Belvedere bezogen, ein Besuch in der Gletschergrotte mit Degustation des Gletscherweines und Abendessen mit Tanz im Weinkeller auf 2300 m. ü. M. rundeten den ersten Tag ab. Am Sonntag genossen wir mehrere Stunden eine Gletschertour inklusive Spaltenrettung als Übung bei gutem Wetter. Paul filmte dieses Bergwochenende und heute Abend werden wir das Ergebnis noch sehen. Auf diese Gletschertour kamen 10 Groupies mit. 6. Tour: 2 Wochen später hiess es nochmals Erlebnis Rhonegletscher für 1 Tag am 21. Juli wegen grösserer Nachfrage mit wiederum 10 Personen. Das Wetter konnte an diesem Tag gar nicht besser sein. Man kann es auch Kinderbergsteigen nennen, waren doch Dominik, Tina, Michel, Diana und David auch mit von der Partie. Acht Tage später traf ich in Saas Grund zum ersten Mal nach 9 Jahren unseren Wettkönig Raphael Wellig wieder und bestieg mit ihm das Lagginhorn mit 4010 m. ü. M. Es war eine super Tour, auf dem Gipfel hatten wir ein tolles Feeling. Am 25./26. August fand wieder eine Privattour statt, mit Toni und Markus bestieg ich nach 10 Jahren wieder die Jungfrau. Nach 5 Stunden Aufstieg standen wir bei allerbestem Wetter auf dem Gipfel der Jungfrau auf 4158 m.ü.M. Es war auch etwas heikel am Berg und es hatte viel zu viele Alpinisten, man nutzte halt das super Wetter. Die 7. Groupie - Tour war dann die 3. Weintour Lavaux am 8. September. Das Wetter war auch bedeutend besser als vor 2 Jahren, es kamen 16 Groupies mit. Kurz: Wandern, Reben, Eglifilets in Epesses, der See und 3 Weinkeller rundeten den schönen Tag ab. Die 8. und letzte Tour war das Fallschirmspringen im Berner Oberland, das Tandem Sky Diving. Am dritten Wochenende klappte es dann endlich, es war der 14. Oktober. Der Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite und dieser Tag war absolut genial. 10 Personen sprangen aus dem Flugzeug, im freien Fall rasten wir auf die Erde zu und stürzten während 40 Sekunden durch den blauen Himmel. Danach schwebten wir gediegen auf den Boden zu. Es war ein unglaubliches Abenteuer, ein super Abschluss von diesem tollen Jahr. Während des Abends könnt Ihr wie immer Fotos der vergangenen Touren anschauen, in Büchern blättern oder auch die neuesten Tourenberichte lesen.

Das Geschenk am heutigen Tourenausklang ist in erster Linie der Besuch und die Diashow von Raphael Wellig und natürlich die Alpengroupie - Homepage, die seit dem 14. August 2001 im Internet steht, mit grossem Erfolg übrigens. Man kann darin herum surfen während 24 Stunden am Tag. Sie ist bereits gefüllt mit 380 Fotos unserer Touren und wir hatten in den ersten 3 Monaten schon über 750 Besucher zu verzeichnen. Den Werdegang der Homepage kann man auch im Ordner begutachten. Die Homepage wird es immer geben, jedes Jahr wird sie auch von einem neuen Sponsor finanziert. Unser Webmaster und Schöpfer dieser tollen Homepage ist Fips, er kommt heute Abend zum musikalischen Teil zu uns.

Jetzt machen wir weiter mit der Zinnbecherehrung. Darf ich folgende zwei Groupies nach vorne bitten: Manuela Borer und Markus Häner. Manuela erhält den Groupie - Zinnbecher für mitgemachte 15 Touren, Markus hat heute Abend 16 Touren erreicht. Herzliche Gratulation und Applaus für die Beiden. An der Schneeschuhtour Langis / Obwalden am 10. März 2001 wurde beschlossen, dass Iris und ich nach 10 Jahren zwei neue Zinnbecher erhalten. Sie werden heute eingeweiht. Herzlichen Dank. Beschlossen haben das an der Schneeschuhtour Langis die Mitglieder: Eric, Daniela, Stephan, Sandra, Kilian und Nadja. Jetzt geht es weiter mit dem Schätzwettbewerb.
Bald kommt der Party - Service, es geht weiter im Programm. Danke, ich habe geschlossen.

Schätzwettbewerb
Abendessen
Ausschnitt aus "Wetten, dass...?" mit Raphael Wellig
Diashow von Raphael Wellig
Film "Bergweekend Rhonegletscher / Belvedere" vom 8./9. Juli 2001 von Paul Grolimund
Kaffee und Kuchen
Vorschau 2002
Pink Fröyd - Auftritt
Programm Suurchrutt - Tour 2002
Auflösung Wettbewerb

Dies also sind die wichtigsten Highlights dieses Abends. Martin und Beatrix sind schon unterwegs und holen im Restaurant s`Zäni in Breitenbach den Party - Service ab. Jetzt beginne ich mit dem Schätzwettbewerb: Ich habe dazu 3 Gipfelsteine in der Hand, sie stammen von den Gipfeln des Eiger ( 1998 ), des Matterhorns ( 1990 ) und des Blüemlisalphorns ( 1995 ). Es gilt nun, das Gewicht dieser 3 Gipfelsteine zu schätzen auf ein Gramm genau. Die Liste ist bereit, los geht's und viel Spass dabei. Ab 19 00 h wird dass Essen serviert, einen herzlichen Dank gebührt schon jetzt der Küchenmannschaft mit Elsi, Iris, Melita, Kevin, Bea und Heidy. Zum Essen gibt es Schweinsgeschnetzeltes mit Nüdeli, Gemüse und Brot. Wer will, kann auch noch ein zweites Mal schöpfen. Das Essen war sehr gut und wird mehrmals gelobt. Nach 20 00 h ist alles Geschirr auch schon wieder gewaschen und versorgt. Nun bleibt etwas Zeit für Spontanes. Christoph hat sein Laptop mitgebracht und mittels Natel - Verbindung sind wir hier oben im Schützenhaus plötzlich online im Internet., eine tolle Sache. Interessant für die, die unsere Groupie - Homepage noch nie gesehen haben. Mit einem 2 Meter Bild können wir nun die Page anschauen, Christoph surft über die Frontseite und klickt sich in verschiedene Links, zeigt Texte und Fotos wie die Tour im Gasterental, wo wir im Naturschutzgebiet in Paul`s Zelt eine Gummipuppe versteckten, ich kommentiere das Ganze. Wir surfen zum Bungy - Jumping, in die Vorschau, zum Wettkönig, in den Everest - Treck, auf die Mitgliederliste, zum O.K. Alpengroupies vor dem Allalinhorn, ins virtuelle Pink Fröyd - Probelokal, zu den Fotogallerien, Tourenlisten 1986 - 1996 und 1997 - 2001 und zum Schluss in unseren Garten und auf die Bettmeralp. War lustig, Danke, Christoph. Gegen 20 30 h heisst es Vorhang auf für den Auftritt von Raphael Wellig in "Wetten, dass....?" mit einem Riesenbild und einem guten Ton. Wir geniessen während 12 Minuten seine tolle Wette, die ihn am Schluss zum Wettkönig macht. Gespannt warten wir auf die kleinen Bildausschnitte und fragen uns wie auch Thomas Gottschalk, wie Raphael das wohl macht. Es war einfach unglaublich, wie er das bewerkstelligte. Wir kommen wie vor fast einem Jahr 17 Millionen Fernsehzuschauer, aus dem Staunen nicht mehr heraus. Er muss dieses Bergbuch auswendig gelernt haben. Applaus für unseren Wettkönig, das war der Hammer. Wir helfen beim Aufbau der 2 Projektoren mit Überblendtechnik und kurz darauf beginnt Raphael mit seiner unglaublich schönen Diaschau über die Berge der Welt / erleben und entdecken. Es ist einfach grossartig, herrlich klare Bilder zuerst vom Mont Blanc, aus den gesamten Alpen, aus dem Himalaya, den Anden, Europa und Afrika. Der Vortrag dauert eine ganze Stunde. Raphael erzählt spannend und ruhig seine Bergtouren, dokumentiert super und seine Frau Margret blendet dann und wann Musik ein. Zwischendurch ist mein CD - Player am Arsch, doch das tut diesem genialen Vortrag keinen Abbruch. Zum Schluss ein grosser Applaus für unseren König der Viertausender, wie der "Blick" ihn nannte. Schön war`s. Nun ist es Zeit für Kaffee und Kuchen, Elsi`s herrlich frische Schwarzwälder und Rüeblitorten, alles auch im Preis dieses Abends inbegriffen. Ein grosser Dank an meine Schwiegermutter. Die Vorschau 2002 wird verteilt, in welcher auch die Besteigung des Mont Blanc steht, höchstpersönlich geführt von Raphael. Zum ersten Mal überhaupt an einem Tourenausklang herrscht heute Abend striktes Rauchverbot. Die Idee wurde sowohl von Rauchern wie auch von Nichtrauchern sehr gut aufgenommen. Es hängen keine Rauchfahnen im Raum herum, es danken alle, vor allem Baby Nico, dessen Eltern, unsere älteren Zuschauer und auch 2 schwangere Groupie - Frauen. Wird eine ganz gute Sache. Die Raucher, ja, immer auch noch ich, treffen sich zwischen durch vor der Türe. Um 22 30 h sind wir soweit für den Film "Bergweekend / Rhonegletscher" vom 7. / 8. Juli 2001. Dauer ca. 30 Minuten. Auch er gefällt dem Publikum mit unserem Essen und Fest im Weinkeller, der Gletschertour, der Gletschergrotte, Spaltenübungen, Kommentaren, den Interviews und nicht zuletzt der zahnlose Kommentar von Paul zur Lage auf dem Eis. Hier wird das Gegröhle des Publikums recht laut. Die Arbeit an diesem Film hat sich mehr als gelohnt, Dank auch an Paul. Die drei Bilder und Filmshows sind nun erlebt. Das Programm "11. Suurchrutt - Tour 2002" wird von Kevin verteilt und findet einige Leser. Das Publikum ist auch langsam etwas müde geworden in diesem Schlag auf Schlag - Programm. Dieser Ausklang wird auch auf Video festgehalten, wir filmen quer durch. Es ist nun Zeit für die Auflösung des Wettbewerbes: Diese drei Gipfelsteine hatten zusammen ein Gewicht von genau 591 Gramm, abgewogen auf der Briefwaage der Poststelle Erschwil. Auf dem dritten Platz mit -6 Gramm daneben gewinnt Pascal Grolimund einen Karabiner, er ist ein junger Beinwiler, und uns verwandt und ein begeisterter Kletterer, wie ich hörte. Im zweiten Rang mit -4 Gramm daneben strahlt Grace Wehrli in die Runde, sie gewinnt eine Flasche Groupie - Schnäpsli. Und im ersten Rang, -1 Gramm daneben, wieder ein Gast heute Abend, Annemarie Sutter. Sie gewinnt 1 Flasche "Los Monteros" 1998, übersetzt Die Berge. Alles Drei dafür herzliche Gratulation. Später sagt mir Annemarie, dass sie noch nie im Leben etwas gewonnen hätte, Und jetzt das am Groupie - Fest, wie nett. Nach 23 00 h fetzen Pink Fröyd los mit Mundartrock, Ländler und Schlager, bringen Stimmung in die Hütte, wie schon immer seit 1991. Zum elften Mal spiele ich nun hier mit Fips, es war immer schön. Nach gerissener Saite spielen wir auf zum Alpengroupie - Song, seit Jahren nicht mehr gespielt und getextet von Fips. Viele singen mit, der Text liegt schon auf den Tischen, Paul filmt. Das wird nach 11. Ausklängen, nach 15 Jahren Groupie - Touren das letzte Mal gewesen sein., hier live zu spielen. Wir haben`s lange gebracht. Für Raphael sage ich "Alperose" an, weil er Margret hoch oben auf dem Hohtürli, in der Blüemlisalphütte, kennen gelernt hat. Sie stammt aus Nürnberg und ist auch begeisterte Alpinistin. Nach 40 Minuten Pink Fröyd spielen wir beide noch 2 Zugaben und setzen uns dann verschwitzt unters Volk. Merci Fips, für die vergangenen 10 ½ Jahre Pink Fröyd. Margret hat fast Angst um meinen Zustand, meine Stimme. Nun ist der offizielle Teil des Tourenausklangs 2001 eigentlich vorbei, die ersten verabschieden sich, draussen wird geraucht. Bald schon ist Mitternacht im Anmarsch. Ich finde, fühle und höre, dass dieser Abend der beste Tourenausklang sein wird, den wir jemals durchführten. Mehrere Stimmen bestätigen dies, das ist etwas anderes, als wenn es böse Zungen behaupten würden............Päärchenweise gibt es Abschiedsküsse, Raphael hat noch viele Zuhörer, wir werden noch lange bleiben, es gibt Freinacht bis 03 00 h. Nun kurz nach draussen zu den Rauchern, endlich Zeit für ein Bier und diverse Gespräche. Um 00 45 h machen sich Raphael und Margret auf den Heimweg. Wegen dem Schnee am Passwang fahren sie über Basel, Morgen um 10 00 h trifft er auf Bergführer in seinem neuen Laden, der am 8. Dezember in Bern eröffnet wird. Schon einige wollen an diesem Datum mit nach Bern kommen. Wir wünschen gute Reise und weg sind sie. Es war ein genial schöner Vortrag, der beste Ausklang, meint auch Paul. Langsam lichtet sich das Schützenhaus. Um 02 30 h eine Autoladung voller Material nach Hause, dann verabschiedet sich auch Iris. Sie hat lange durchgehalten. Die vielen Pickel, Bilder, Karabiner, Gschtältli, Seile und Eisschrauben sind vom Aufbau - Team schon verräumt. Ab 03 00 h gibt's Freibier für die Helfer. Eine Stunde später sind noch 10 Groupies hier. Toni hat mit seiner Digitalkamera auch noch Pink Fröyd gefilmt, eine tolle Maschine. Die werde ich mir bald kaufen. Gegen 05 45 verlassen die gleichen drei Sumpfhennen wie schon letztes Jahr das Schützenhaus, nämlich Oli, Paul und ich. Jetzt wird erstmals geschlafen, am Sonntag Nachmittag dann geputzt. Auf die Alpengroupies, bald beginnt das 16. Jahr unseres Club`s und unser Kind kommt auf die Welt. Diese vergangenen 15 Jahre waren einfach grandios!!!

CHECKLISTE TOURENAUSKLANG 2001

( So viele Kleinigkeiten, die es halt so braucht.........)

- Schützenhaus reservieren O.K. seit 26. November 2000
( Josef Saner )
Hütte schmücken am Freitag Abend, 23.11.01. 19 00 h
Abendessen bestellen bei Rita, s'Zäni, Breitenbach
- O.K. am 6. September 2001, Bestellt am 18.11.2001
- Videoprojektor bei Christoph Wehrli ( STG ) bestellt am 18. September 2001
- Teilnahme von Raphael Wellig mit seiner Diaschau O.K. im August 2001
- Musik mit Pink Fröyd O.K. Fips Anfang September 2001
- 4 Zinnbecher bestellt am 16.10.01 ( Markus und Manuela, Gago, Iris ) bei Jeker Gravuren, Büsserach. Abgeholt am 14.11.01
- 2 Filme über Raphael Wellig via Casablanca / Paul fertig stellen ( Ausschnitt aus "Wetten, dass...? " und den Groupie - Film "Belvedere / Rhonegletscher" und vertonen. Alles abgeschlossen am 3.11.01
- Tourenbuch fertig schreiben O.K. am 22.11.01
- Alle Fotoalben fertig machen O.K. am 19.11.01
- Tourenliste / Albumliste fertig Anfangs November 01
- Mitgliederliste fertig mit Stand 20. November 2001 O.K.
- Orientierung über unsere Touren 2001 / Begrüssung
- Wettbewerb schätzen fertig O.K. am 10.11.01
- 3 Geschenke für den Wettbewerb besorgen ( 1 Karabiner, 1 Flasche Los Monteros, 1 Groupie - Schnaps ) O.K. am 22.11.01
- Vorschau 2002 fertig O.K. am 11.11.01
- Neue Groupiekleber fertig von Copy 2000. O.K. 23.11.01
- Suurchrutt - Tour 2002 fertig ( Programm ) O.K. am 101.11.01
- Bei Paul Bologna diverse Getränke bestellen
- O.K. am 7.11.01 Lieferung Sa.24.11 um 15 00 h.
- Abendessen wird in Breitenbach geholt um 19 00 h durch Paul und Martin
- Ausrüstung / Material: Evtl. Videorecorder, Stativ, Casablanca Paul, Projektor Christoph, diverse Kabel und Anschlüsse, Verstärker alt ( Technics ),2 Bose Boxen, CDs, Kabel, Scart, Chinchstecker, Licht von Kilian, farbige Lampen, Strahler, Spiegelkugel.
- Rucksack, Harrassen, diverses Bergmaterial, Seile, Karabiner, Expressschlingen, Steigeisen, Helm, Reepschnüre, Jungfraukalender, Ordner Homepage, diverse Bergbücher, Liste T-Shirts - Bestellung, alle Fotoalben, Tourenbücher, Klebeband, Reissnägel, Hammer, Kugelschreiber, Block, Filzer, Messer, Schraubenzieher, Handorgel, Text, Pfeife, Örgeli klein, Songauswahl, Programm, Canon Kamera, Filme, Batterien, Digitalvideokamera von Paul, Fahne, Zinnkrug, Zinnbecher, Groupie - Kleber, Groupie - Stempel, Preisliste Getränke, Liste Nicht rauchen.

28. November 2001 Georg Grolimund

 

Jurassic Path Moutier *
15. Juni 2002

Endlich ist es Sommer! Diesmal sind mit dabei: Christoph, Grace, Fionna, Stephany, Toni, Dieter und Nadja, erstmals auf einer Tour dabei sind Bruno und Annemarie Sutter aus Pratteln, als Leiter der Tour Mex Spaar, seit 13 Monaten wieder erstmals dabei ist Iris und dann noch ich. Dies ist die 110. Alpengroupies - Tour gemäss Programm. Um 08 30 h treffen wir uns alle im Bahnhof Laufen. Am 1. Mai waren Mex und ich schon auf der Dino - Platte gewesen, im Regen. Nun haben wir diese Tour um rund 6 Wochen verschoben und man darf sagen, es hat sich gelohnt. Schon fährt der Regionalzug ein mit Bruno und Annemarie an Bord. Um 08 44 h fährt unser Schnellzug ab. Nach 09 15 h erreichen wir Moutier. Von weiten erkennt man den Aréte speciale - Grat. Wir sammeln uns am Bahnhof und marschieren an der ziemlich gefährlichen Strasse entlang Richtung Delémont. Nun am Aréte speciale vorbei, alte Erinnerungen kommen bei mir, Iris, Christoph und Dieter hoch. Nach 25 Minuten erreichen wir rechts der Strasse einen kleinen Parkplatz, wo die eigentliche Tour beginnt. Nun ein Stück den Waldweg steil hinauf, nach rechts zieht sich bald der Wanderweg zum Mont Raimeux, auf welchem sich Gruppe 2 nachher bewegt. Schon sind wir an der grossen, schrägen Dino - Platte angelangt. Hier zieht sich Gruppe 1, die Kletterer, das Gschtältli über. Im oberen Teil der Wand kleben 2 andere Kletterer. Prompt lösen sie zweimal Steinschlag aus, wir gehen sofort in Deckung. Mit den Augen suchen wir in der Platte nach Tritten, machen schon einige aus, auch auf der rechten Seite. Dann bewegen wir uns aufwärts in einem kleinen Weg, der zum Riss wird, auch die Kinder Fionna und Stephany. Mex beginnt zu erzählen über die Geschichte der Dinosaurier, der Faltung des Juras , um dann die Tritte näher zu begutachten. Wir finden hier sicher 20 Abdrücke, teils tiefer, teils nicht ausgeprägt. In einen grossen, besonders schönen setzt sich Iris geradewegs hinein. Es ist schon sehr speziell hier. Mein Rucksack findet problemlos in einem Tritt über mir Platz. Auf der rechten Seite suchen wir weiter. Iris und Nadja klettern schon auf dem Normalweg links gegen den Grat. Wir kommen von rechts nach. Gruppe 2 mit Bruno, Annemarie, Grace, Fionna und Stephany wechseln auf den Wanderweg und sind weg, in 1 ½ Stunden wollen wir uns per Natel wieder melden. Wir sind nun 7 Kletterer und beginnen nun die Tour am Beginn des Grates. Es ist herrlicher Fels, kalk wie im Pelzli, man hat sehr gute Tritte und Griffe. Etwas weiter oben informiert uns Mex über die Pflanzenwelt, Sträucher, der Aufbau der Felsen und der Hügel hier im Jura. Er blendet zurück um 150 000 000 Jahre, als die Dinosaurier hier lebten, das Jurameer da war und diese Platte ebener Boden war. Es handelt sich um die grossen Dinosaurier mit den langen Hälsen, alles Pflanzenfresser, wie man auch im Film sieht. Ein paar Steine poltern weiter oben und schon sehe ich 2 Gämsen, die mich anstarren und sich schnell aus dem Staub machen. Man staunt immer wieder, schon das zweite Mal sehen wir welche. Nun klettern wir weiter, 600 - 700 Höhenmeter liegen noch vor uns, wir brauchen ungefähr 2 ½ - 3 Stunden. Nach wenigen Metern in einer Rinne kriecht neben meiner linken Hand eine Schlange über den weissen Kalk, ich erschrecke kurz. Es muss eine Juraviper sein, ca. 80 cm. lang, gelb - braun. Der Kopf verschwindet schon in einer Nische, als ich ein Foto machen kann. Schnell hat sie sich versteckt. Was wir heute so alles antreffen. Und da sind noch die Felsprimel, die vor 6 Wochen noch in voller Blüte standen. Bald kommt die erste Abseilstelle, einer nach dem anderen geht langsam runter, gesichert von oben mit Halbmastwurf / VP oder auch mit dem Abseilachter. Weiter umlaufen wir Blöcke, um wieder auf den Grat zu gelangen. Hier essen wir kurz ein Znüni. Auf der anderen Seite des Waldes sehen wir eine kahle Stelle im Wald, wo vor Jahren ein Militärjet abgestürzt ist. Jetzt folgt die zweite Abseilstelle, Iris und Nadja haben leicht Respekt, weil sie schon so lange nicht mehr geklettert sind. Christoph sichert Dieter, Nadja und Toni. Hier mache ich auch tolle Bilder. Es ist 11 45 h und wir wollen uns per Natel bei der Gruppe 1 melden, doch hier oben gibt's keinen Empfang. Später ruft mich Bruno an, sie sind noch mitten im Wald, wandern dann nach links auf den Grat zu. Wir sind noch weit voneinander entfernt. Wichtig ist, dass wir uns in der nächsten Stunde wieder treffen. Nun ein kurzer Halt, wir wollen uns den nächsten Felsen anschauen, der mit Eisenstiften gesichert ist, ich klettere mal hoch wie schon am 1. Mai, es ist wie ein kleiner Klettersteig. Doch hier gehen wir nicht mehr rüber, wer möchte, kann nun raufklettern. Niemand will, der Durst ist stärker im Moment. Nun retour zu den Rucksäcken, links hinab in den grünen, herrlich kühlen Wald. Pause, ausruhen, ich spendiere hier einen kalten Apéro. Nun geht's wieder besser, doch der Wein fährt schnell in die Beine. Kurz danach erreichen wir die 3 Gedenktafeln von den abgestürzten Kletterer aus den Sechziger Jahren. Die Luft heizt sich auf, es wird immer wärmer. Das Gelände wird steiler, und Bruno hat nochmals zweimal angerufen, auch Grace. Vor uns ein weiterer Grataufschwung, Mex meint, es ist noch ein Kilometer bis zum Ziel zu dieser Wiese. Iris hat keine Kondition mehr durch die ganze Schwangerschaft, aber nicht nur sie. Die ersten Flüche fallen, Frust und Hitze. Erste Blasen machen sich zusätzlich noch bemerkbar. Wir hoffen langsam alle auf das Ziel, die Grillstelle oder die SAC - Hütte. Mex joggt in unglaublicher Geschwindigkeit uns voran über den Berg und trifft schon auf Gruppe 2, wie das Natel soeben meldet. Nochmals in einen Aufschwung, über Wurzeln, Steine, Waldbogen steil hoch, dann wird es langsam ebener. Es kann nicht mehr weit sein. Alle haben nun Hunger, Durst und Hitzestau. Es herrschen schon lange 30 °C. Plötzlich ist Mex wieder da und schon hört man die Kinder rufen. Nach einer Weile treffen wir auf Gruppe 1, Bruno hat schon ein Feuer entfacht, die Wiese liegt vor uns und alles ist wieder gut. Es ist 13 30 h, wir sind eigentlich nur 45 Minuten über der Zeitplanung. Die Groupiegruppe ist nun wieder vollkommen. Absitzen, relaxen, T - Shirts auf den Tannenästen in der Sonne trocknen und Würste braten ist nun angesagt. Gruppe 1 ist auch erst seit 20 Minuten hier. Der Rucksack von Toni beherbergt auch eine flüssige Weintraube, noch sinnlos kalt, einen Chasselas, Souriex 2000 von Maurice Demierre. Wir geniessen den Moment, das Nichtstun, nach 45 Minuten löschen wir das Feuer und wandern gestärkt durch grüne Juralandschaft in 15 Minuten zur SAC - Hütte. Hier in der heimeligen Stube freuen wir uns auf 3 Liter kältestes Mineralwasser. Mex spendiert 2 Flaschen Weisswein, herzlichen Dank! Nochmals sind wir einfach auf der Suche nach Kühle und Schatten. Um 14 45 h verlassen wir das Hüttenwartpaar und wandern ins Tal nach Moutier zurück. Der Wegweiser zeigt 1 ½ Stunden bis zum Bahnhof an. Sollte kein Problem sein. Fionna trägt ein Stück weit die Alpengroupie - Fahne. Durch Ferienhäuschen und Kuhweiden hindurch geht es stetig bergab, dann weiter durch den Wald auf schönem Weg. Hier zieht sich der Berglauf hoch, meint Mex. Iris ist auch wieder sehr happy, die Kinder laufen super gut mit. Gemütliches Gequatsche während des Abstiegs, später im Zickzack steil den Wald hinab. Es sind auch hier wiederum etliche Höhenmeter. Der nächste Wegweiser zeigt noch 15 Minuten an, schnell sind wir in der Zivilisation zurück, im Stadtgebiet, am Bahnhof. Die ganze Gruppe erfrischt sich an einem kühlen Brunnen, ehe es zum Bahnhof geht. In 20 Minuten schon fährt unser Zug. Der faule Jurassier - Wirt will anscheinend kein Geld verdienen, er sagt nur: Mon Dieu! Die Kids bekommen ein Eis und wir alten Knackis laben uns an kühlen Bierstangen und Kübeln. Zeit, um für ein schönes Gruppenfoto zu posieren. Dieter kann sich fast nicht entscheiden, ob er nun eine Stange oder einen Kübel will. Er hat auch noch warmen Weisswein im Rucksack, den eigentlich niemand mehr trinken will. Toni bezahlt einmal mehr die ganze Runde Bier, Merci. In diesem Moment gibt's einen kleinen Platzregen der schwächeren Art, der Teer fängt an zu stinken und wir geniessen es richtig, uns mit dem kühlen Nass zu berieseln. 3 Digitalkameras waren heute mit auf der Tour dabei, das gabs noch nie. Zum Abschluss gibt es noch ein Gelächter, weil Didi seinen warmen Weissen aus der kühlen Glacebox zieht, die vereinsamt ohne Verkäufer vor dem Expressbuffet steht. Schon besteigen wir den Zug, haben es lustig und erreichen um 17 15 h den Bahnhof Laufen. Ich glaube, auch Annemarie und Bruno hat es heute mit uns toll gefallen. Und es wurde auch Zeit für ein Lauftraining, die Suurchrutt - Tour ist schon lange her. In einem Monat spannen wir Alpengroupies bereits an der Hochzeit von Christoph und Grace. Schon endet auch diese Tour und alle gehen wieder ihres Weges. Nochmals herzlichen Dank für die interessanten Schilderungen von Mex über die Pflanzenwelt und die frühgeschichtliche Zeit der Erde, eben der Zeit der Dinosaurier vor über 150 000 000 Jahren. That`s the Way: THE JURASSIC PATH MOUTIER!

 

Klettersteig Jägihorn 3206 m.ü.M. *
Weissmieshütten / Saas Grund
29. / 30. Juni 2002

Diesmal sind mit dabei: Toni, Paul ( Horror ) filmt die Tour, Eric, ich, ab Bern unser Tourenleiter und Wettkönig Raphael Wellig und erstmals Franziska Aebischer aus Münsingen, sie ist eine Sportkletterin und steigt ebenfalls in Bern zu. Einige Groupie - Kletterer fehlen, Kilian und Nadja sind im Moment in Kanada, schade, dass auch gewisse andere Kumpels dieses Highlight verpassen müssen. Sowas kann sich aus diversen Gründen fast nicht mehr wiederholen. Zu sechst werden wir aber auch schneller voran kommen im Fels. Paul klettert zum ersten Mal im alpinen Gelände und hat seine Digital - Videokamera dabei, das ergibt dann den diesjährigen Groupie - Film. Auf uns wartet nun der Panorama - Klettersteig der Superlative, der höchste in den ganzen Westalpen. Das Wetter meldet schön und warm im Wallis. Entgegen dem Programm starteten wir 1 Stunde später als geplant und treffen uns am Bahnhof Laufen. Als Paul mich vorhin abholte, zerschellte sein Gipfelwein auf meinen Stellriemen und es ward darum geschehen. Um 08 44 h fährt der Zug, Eric, Toni, Paul und ich fahren nach Bern. Um 10 15 h treffen wir auf dem Perron beim Gleis 5 auf Franziska, kurz darauf ist Raphael auch da. Nun sind wir komplett für diese Tour aufs Jägihorn. Sofort verteilt Raphael 5 Testuhren von der Firma Suunto, zum ausprobieren für 2 Tage, eine super Sache. Auf der Fahrt ins Wallis spendiere ich alsbald einen eiskalten Calamin 2001, alle haben Becher dabei, für Franziska und Raphael gibt's 2 goldene. Um 12 00 h treffen wir in Brig ein, weiter in 45 Minuten mit dem Postauto nach Saas Grund. Es ist heiss im Wallis, gegen 28 ° C. Bald kommen wir zur Talstation der Luftseilbahn nach Hohsaas, lösen ein Ticket für alle bis zur Mittelstation nach Kreuzboden ( 2397 m.ü.M. ) Hier oben auf der Gartenterrasse lassen wir die Seele baumeln, die Probleme des Alltags sind vergessen, es ist ja erst früher Nachmittag. Mittagessen in der Sonne mit tollem Panorama, man hat es einfach gut zusammen. Paul beginnt hier seinen Videofilm. Nach 1 ½ Stunden nun weiter nach Hohsaas auf 3100 m.ü.M., wo wir einen Crash - Geographiekurs auf die umliegende Bergwelt der 18 Saaser Viertausender von Raphael eindrücklich geniessen dürfen. Ueber uns glänzt das herrliche Weissmies, links davon Laggin horn und Fletschhorn. Im Süden ganz links die Monze Rosa - Gruppe mit Signalkuppe ( Capanna Margerita ), Zumsteinspitze, Dufourspitze, Nordend, weiter rechts Strahlhorn, Fluchthorn, Egginer, Allalinhorn, Rimpfischhorn, Feechopf, Alphubel, die Mischabelgruppe mit Täschhorn, Dom, Lenzspitze, Nadelhorn, Stecknadelhorn, Hohberghorn bis zum Dürrenhorn. Eine fantastische Aussicht. Danach wandern wir gemütlich in 1 Stunde über Schneefelder, Geröll und Moränen hinunter zu den Weissmieshütten auf 2720 m.ü.M. Hier entwickelten Raphael und ich die Idee, den Klettersteig zu begehen, das war im Juli letzten Jahres nach der Besteigung des Lagginhorns. 1993 war ich zum ersten Mal hier, als wir die Groupie - Tour auf das Weissmies durchzogen. Es ist nun bald 18 00 h, Zimmerbezug in der schönen Hütte, die 1989/1990 umgebaut wurde. Es ist sagenhaft, wir 6 haben ein Zimmer mit 14 Plätzen ganz für uns alleine, es hat wenig Leute hier oben, denn die Saison fängt gerade erst an. Jetzt machen wir es uns auf der Mauer bequem vor der alten Hütte, hocken in der Sonne und warten auf das Abendessen. Gegen 19 00 h gibt es Suppe, Teigwaren und Gulasch auf den Tisch, ein gutes Essen, danach aber geniessen wir die letzten Sonnenstrahlen auf der Mauer. Um 20 30 h geht die Sonne neben dem Jägihorn unter, die Saaser Viertausender strahlen zu uns herüber. Gediegen sitzen wir in der Beiz und geniessen den Hüttenabend, der Rotwein, ein Goron, schmeckt uns. Es gibt viel zu erzählen, der morgige Final der Fussballweltmeisterschaft 2002. Paul`s Erzählungen über sein Leben, die Videokamera, die zu Boden ging. Raphael kennt überall Bergsteiger, schon am Tag kommt er viel ins Gespräch mit Kindern, Senioren, Alpinisten, es ist unglaublich, diese Vielfalt. Und er verbreitet alleweil Stimmung und Gelächter. Unten im Tal leuchtet das Gletscherdorf Saas Fee. Später machen wir ein Spiel mit dem Würfelbecher der Groupies, der schon auf vielen Hütten seit 1994 dabei war. Paul macht den ersten und einzigen Sechshunderter, aber Eric gewinnt. Nun haben wir Schwarzbuben Franziska auch etwas besser kennen gelernt. Ich kaufe mir eine Postkarte für meine Eltern und das Panorama von den Weissmieshütten. Schnell vergeht die Zeit, um 22 30 h verabschieden wir uns als letzte ins Massenlager, ich stelle den Natelwecker auf 04 30 h. Schnell kann ich heute Nacht einschlafen, vom schnarchen merke ich nichts. Der Tag beginnt rassig, draussen leuchten Sterne. Das Natel klingelt und schon mache ich Licht, die Hüttenwartin braucht uns nicht mehr zu wecken. Die meisten anderen Bergsteiger, die zum Weissmies oder Lagginhorn hoch wollen, sind schon weg, draussen hat ein neuer Tag begonnen. Bald trifft man sich beim Frühstückstisch. Heute kann auch ich etwas mehr essen als sonst. In der Lenzspitze - Nordwand macht Raphael 10 Alpinisten aus, bald erreicht sie schon das Sonnenlicht. Für uns normale Bergsteiger ist so was voll extrem. Nun den Rucksack packen, Zimmer räumen und bald schon geht es los. Um 06 00 h marschieren wir bei der Weissmieshütte ab. Die Mischabelgruppe strahlt in der Morgensonne, als wir hinter der Hütte zum Bach gelangen. Die Steine und Brocken im Bachbett sind mit einer Eisschicht überzogen. Es ist recht heikel, hier rüber zu kommen. Dann verläuft der Weg die riesige Moräne hinauf. Ich nehme Paul die Digitalkamera ab, der Rest der Gruppe steht schon vor dem Jägihorn. Nach 45 Minuten erreichen wir den Klettersteig. Dieser neue Panorama - Klettersteig auf das Jägihorn bietet Klettersteiggenuss pur in herrlichem Fels: Gegen 1000 Meter Stahlseil, 400 Haken, Tritte, Griffe, 5 Leitern, er ist absolut genial. Das erste Stahlseil, der Einstieg. Raphael führt und die Tour beginnt., ich fange an zu filmen. Jeder benützt 2 Bandschlingen oder 2 Reepschnüre und hängt sie mit 2 Express ein. Immer bei einem Eisenpfosten hängt man um, das Click - Click, begleitet uns den ganzen Morgen. Schnell wird es steil am Berg, die Informationstafel hängt an der Wand. Schön sanft fängt die Route an, dann kommen bald die ersten Tritte und Eisenstifte, schön verteilt und an jeder heiklen Stelle zu finden. Es ist feinste Kletterei in herrlichem Gneis, ein Hochgenuss, das zu erleben, hier zu sein. Raphael kommt zur ersten Leiter, es ist bald acht Uhr, die Sonne holt uns ein. Die Temperatur ist perfekt, wir klettern und haben keinen Stress, nur wir sind hier. Links steht ein Steinbock auf der Wiese, rote, violette und gelbe Bergblumen leuchten am Berg. Zwischen durch warten wir auf die anderen, Paul und Franziska erreichen die erste Leiter, die Tiefblicke sind gewaltig. Nun klettern wir alle voll in der Sonne, dann kommt die zweite Leiter, Raphael verschwindet über mir im herrlichen Blau des Himmels, lässt zwischendurch einen Juchzer raus, er filmt mich im Grat nach der ersten Leiter, das gibt tolle Bilder. Nun gehe ich voraus, Raphael schaut zu Paul und filmt weiter. 5 Groupies bewegen sich im einzigen, geraden Gelände. Nach der Leiter im 45 Grad - Winkel warte ich oben, trinke etwas, ziehe den Pulli aus. Es wird warm, Zeit zum relaxen und um die Natur zu bestaunen. Um die Ecke mache ich mein Depot, warte auf die anderen Groupies. Einer nach dem anderen kommt dann die Leiter hoch, es gibt lustige Fotos. Paul, leicht am Anschlag, aber zufrieden, kommt als letzter. Die Videokamera ist voll im Einsatz. Ich muss sagen, dass ich fitter bin als eigentlich angenommen, mir geht es sehr gut. Alle geniessen die herrliche Kletterei. Hier oben bin ich eigentlich auf dem Vorgipfel, als alle da sind, steigen wir ab in die Lücke über die dritte Leiter. Hier kommt eine heikle Stelle, der Felsgrat ist sehr dünn und spitz, Franziska ist es hier nicht besonders wohl, doch das Stahlseil ist allgegenwärtig. 20 Minuten später stehen wir im Sattel am tiefsten Punkt und machen eine Znünipause. Es ist jetzt bereits 10 15 h, die Zeit vergeht extrem schnell. Das ist immer so, wenn etwas besonders Spass macht. Vor uns steht das Jägihorn, steil wie ein kleines Matterhorn. Der Schlussgang ist sehr gut zu erkennen anhand des Stahlseiles, wir freuen uns sehr darauf. Raphael führt wieder nach der Pause, wir melden einander, wenn irgendwo in der Route lose Steine herumliegen. Über mir ein luftiger Grat, mitten auf der Kante sind eng aneinander Tritteisen im Berg verankert, wie eine Leiter in den Himmel, es ist ein Traum, hier hoch zu gehen. Daneben grüsst ein Busch violetter Bergblumen. Noch weitere heisse Stellen gilt es zu meistern, luftig und herrlich, im zick zack weiter hoch, wieder ein Freudesschrei von oben. Hier wird das filmen langsam schwierig. Eric kommt jetzt zu den Eisentritten, dann Paul, Toni, Franziska. Es ist ein wahres Abenteuer, und wir sind noch immer die einzigen hier oben am Berg. Raphael steht 30 Meter vor dem Gipfelkreuz, bald ist der super Klettertrip auch schon vorbei. Noch ein kurzes Stück hoch, noch ein paar Mal die Expressschlingen ein - und aushängen, dann erreiche ich den langgezogenen, ebenen Gipfel des Jägihorns. Das erste, was ich oben sehe, ist das wuchtige, hölzerne Gipfelkreuz, dahinter glänzt im Tal unten Saas Fee und rechts vom Kreuz schaut der Dom aus den Wolken. Wir stehen auf 3206 m.ü.M. und brauchten für diesen Aufstieg genau 5 Stunden. 4 Stunden sind angegeben, der Rest ist die Zeit für die Filmerei und die Pausen. Um genau 11 00 h gratuliert mir Raphael auf dem Gipfel, der Rest kommt bald nach. Das Gipfelbuch in der Eisenbox wurde von Raphael schon ausgefüllt, nun werden bei Fränzi Küsschen verteilt, gratuliert, fotografiert und gefilmt. Es war ein tolles Abenteuer mit einer super Truppe. Danke, Raphael, für die super Leitung am höchsten Klettersteig der Westalpen. Die Groupiefahne wird nun gehisst und beim Kreuz eingesteckt. Jetzt öffne ich das kleine Dreiachteli Gipfelwein, einen Souriex 2000 von Maurice Demierre, wir stossen mit den Zinnbechern auf diesen fantastischen Tag an. Zwei weitere Bergsteiger haben sich nun auf dem Gipfel eingefunden, nach einer Runde kurzer Interviews für den Film machen die beiden ein paar Fotos mit zweimal Canon G2 und dem Apparat von Franziska. Herzlichen Dank. Nun versagen die Batterien der Videokamera das erste Mal. Um 11 30 h steigen wir durch Geröll auf dem Bergweg ab, Paul sucht hier den Weg. Man kann ja keine Teerstrasse erwarten. Der Wegweiser gibt 2 Stunden an bis nach Kreuzboden. Nach kurzer Zeit in den Blöcken bessert sich der Pfad, ein Schneefeld noch und schon wird es normal, aber nicht für Paul. Wir warten immer wieder, doch wir sind ja ganz gut in der Zeit. Beim Abstieg treffen wir drei Leute an, es sind Verwandte von Raphael. Als die Frau erfährt, dass diese Tour der erste Berg für Paul ist, meint sie: "Hut ab vor dieser Leistung". Paul sollte sich Tourenhosen und anständige Schuhe zulegen, meint Raphael. Wieder sehen wir zwei Steinböcke, machen alsbald Fotos und schon rennen drei hinter uns durch den Hang. Im ganzen zähle ich 10 Steinböcke, sehr nahe bei uns und ohne Furcht. Ein toller Anblick. Der Abstieg geht in die Knie, aber jetzt gehen wir auf schönem Wanderweg und sind recht schnell unten auf der Ebene. Warten auf Paul, ausruhen, relaxen und nun bringt Raphael noch ein Schlusswort mit auf den Film. Die Luftseilbahn ist nicht mehr weit, Paul hat Mühe, ein letztes Mal den Bach zu überqueren. Genau 2 Stunden ab Gipfel sitzen Eric, Raphael und ich schon in der Gartenbeiz Kreuzboden. Für Paul bestelle ich gleich eine Stange mit. Es ist erst 13 30 h, wir besprechen die Heimreise, als alle da sind und das Abenteuer Jägihorn einen krönenden Abschluss fand. Nachdem der Durst gestillt ist, nehmen wir die Luftseilbahn nach Saas Grund unter die Räder und sind somit ganze 2 Stunden früher im Tal. Das gabs fast noch nie. Es ist jedem recht, auch 2 Stunden früher zu Hause zu sein. Um 14 45 h fährt nach einem Besuch in der Dorfbäckerei unser Bus, in Brig können wir etwas früher den Entlastungszug über den Lötschberg nehmen. Im Zug kommt ein müdes Strahlen nach dem Erlebten zurück, schnell erreichen wir Kandersteg. Im Oberland hängen noch ziemlich Wolken am Doldenhorn herum. In Thun verlässt uns bereits Franziska, in Bern haben wir 20 Minuten Zeit zum umsteigen und verabschieden uns von Raphael. Es war einfach genial, wir freuen uns schon auf die Bilder und den Film. Zu viert, mit einem kühlen Bier, fahren wir im Doppelstöcker der SBB am runden Tisch nach Bern. Soeben erfahre ich, dass Brasilien Weltmeister geworden ist. Bereits um 19 15 h erreichen wir Laufen, wo wie immer die Touren enden. Es war genial und ein mancher hat mit dieser Tour etwas vom schönsten verpasst, was wir klettermässig bisher durchführten. Ein ruhiger Abend mit Iris und Baby Bianca erwartet mich, in 2 Wochen fahren wir schon wieder ins Wallis, um das Strahlhorn zu besteigen. Es war einfach ein geniales Kletterabenteuer, und wir befinden uns nun mitten im JAHR DER BERGE!

 

Hochtourenweekend in Zermatt *
Besteigung Castor 4228 m. und Pollux 4092 m.
13. - 15. September 2002
Alternative Tour zur Hochtour Mont Blanc

Dabei: Iwan Borer, Dieter Hunziker, erstmals Stephan Tüscher als Führer und ich. Am Freitag um 12 00 h holt mich Iwan mit dem Auto ab. Wir holen in Brislach noch Dieter und los geht's. Es herrscht nun das Hoch "Kilian", das Wetter ist und bleibt fantastisch. Über Passwang - Bern - Kandersteg fahren wir zum Autoverlad am Lötschberg, mit dem Zug ins Wallis und weiter nach Täsch, das wir um 15 30 h erreichen. Mit dem Bus vom Garage St. Christophe nun nach Zermatt, ein Elektromobil fährt uns direkt zum Hotel Antika, wo wir vor 4 Wochen schon nächtigten. Nach dem Hotelbezug genehmigen wir uns einen Apéro, besorgen uns im Alpine Center bereits die morgigen Tickets für die Luftseilbahn. Nach 17 00 h stehen wir wieder in der Galerie Capricorn beim alten Mann der Berge, es gibt ein weiteres Treffen mit Ulrich Inderbinen, eine tolle Chance für Didi, ihn auch noch zu sehen. Unermüdlich wie vor einem Monat, schreibt Ulrich Inderbinen Autogramme in sein Buch oder auf eine Karte. Didi entscheidet sich für eine Karte für Nadja und sitzt zu ihm. Dann gibt es noch ein paar Fotos, als Iwan auch in die Papeterie kommt. Ich habe ein Foto 13 x 18 cm. dabei vom letzten Besuch und schenke dieses für die Besuchersammlung, die an der Decke hängt. Es war wiederum ein schönes Erlebnis, noch keine 4 Monate mehr, dann wird Ulrich Inderbinen 102 Jahre alt. Mittlerweile ist er schon präsent in der Groupie - Homepage. Danach trinken wir was im Grampis - Pub um 17 30 h und treffen dort auf unseren neuen Führer Stephan Tüscher. Ein herzliches Hallo und dann besprechen wir gemütlich die Tour. Mit Stephan nun zum Hotel zurück, er deponiert seinen Rucksack in unserem Zimmer, dann sind wir bereit für den Ausgang in Zermatt. In der Little Bar auf Geheiss von Iwan noch ein kurzer Halt bei Anni. In der Zwischenzeit reserviere ich einen Vierertisch im Walliserhof, wo ich mit 1999 mit Iris, Toni und Eveline fantastisch gegessen habe. Später nehmen wir dort Platz, es ist eine noble Beiz. Hirschfilet zum Herbstanfang verwöhnt meinen Gaumen, wir dinieren grossartig. Dazu eine Flasche Chateauneuf - du - Pape 1999 vom Barolet, den ich spendiere. Wir haben es super zusammen, nach dem Essen schleift uns Iwan in eine Schwyzerörgeli - Combo - Beiz. Um 22 00 h geht's ab ins Dancing Simi, wie schon letztes Mal, dieses Mal sind wir noch früh dran. Hier treffen wir wieder auf Christina, die Barfrau. Gemütliches Zusammensein. Neue Girls spielen zum Tanz auf. Ich freue mich so richtig auf unsere 2 Viertausender Castor und Pollux. Hier habe ich auch Zeit zum schreiben, das Tourenbuch und die Kamera ist halt immer dabei. Dieter will bald ins Hotel, Iwan hat noch Durst. Eigentlich habe ich noch nie in einer Discothek im Tourenbuch rumgekritzelt. Dieter zeigt den Rückwärtssalto zu unserer Belustigung, wie immer an den unmöglichsten Orten. Kurz vor 01 00 h suchen wir die Nachtluft und gehen zum schlafen zurück in unser Hotel. Tagwache am Samstag Morgen um 06 15 h, ich klopfe bald bei Didi und Iwan an. Um 07 00 h sitzen wir beim Morgenessen und räumen dann das Zimmer. Kurzer Marsch zu den Matterhornbahnen. Wir wollen etwas früher da sein, jetzt, wo die erste Bahn um 08 00 h hochfährt. Das wird auf jeden Fall eng mit der Zeit. Bis am 1. September konnte man mit Voranmeldung bereits am 06 00 h fahren. Die letzte Bahn fährt ab Klein Matterhorn um 16 15 h. Nun machen wir grosse Augen, vor uns stehen 200 Sommerskifahrer an, es ist nicht zum glauben, die selben werden wahrscheinlich im Winter nach Punta Cana fliegen. Hier stehen wir geschlagene 45 Minuten an, was für eine Scheisse. Endlich kommt Bewegung auf, erst um 09 45 h können wir auf dem Klein Matterhorn ( 3850 m. ) starten. Nun wird angeseilt, das Gschtältli montiert und in 2 Seilschaften ziehen wir los Richtung Osten zu den Zwillingen. Etwa 2 Stunden nun über das Gletscherfeld, hinter dem Breithorn vorbei, zweimal absteigend, die Sonne brennt schon heftig, bald ist Mittag. Wir sind schon viel zu spät dran wegen den Matterhornbahnen. Im Süden sehen wir tief nach Italien hinein, da leuchten Richtung Breuil / Cervinia schon grüne Wiesen. Nach 2 Stunden stehen wir vor dem Castor in seiner ganzen weissen Pracht und Grösse. Nun ziehe ich Iwan die Steigeisen an, es klappt dann beim zweiten Anlauf, der Schnee ist schweinisch kalt und meine Finger frieren fast ab, könnte man meinen. Eklig das Gefühl vom "Hornneglä", es ist extrem bitterkalt an meinen Händen. Iwan lässt sich gerne bedienen. Bin ich die Barmaid? Hier machen wir ein Rucksackdepot und steigen dann recht leicht auf. Südöstlich gehen wir die Normalroute hoch und brauchen dazu etwa 1 ½ Stunden. Steffi führt Iwan, als zweites Team komme ich und Didi. Man versinkt im Schnee, es wird mühsam. Nachdem wir die Hälfte des Aufstiegs hinter uns gebracht haben, haut es mir wie einen Blitz einen Rheumaschub in den Rücken, der jeweils kalt und heiss sich unter der Bergjacke abwechselt . Das zweite Mal in diesem Jahr. Gleichzeitig geht mir die Puste aus, habe schon Atemprobleme, ein Horror. Und das jetzt hier am Berg. Husten macht sich bemerkbar und eine laufende Nase. Noch nie war ich so schlecht drauf. Didi stürmt zum Gipfel, ich brauche Zeit zum atmen, habe Schmerzen. Links von uns schaut man in eine mächtige Spalte hinein, Eiszapfen hängen darüber. Doch der Gipfel ist nicht mehr weit, bald erreichen wir den Gipfelgrat, vorher eine Gletscherspalte quer über die Route und nun die steilste Aufstiegsstelle. Dann erreichen wir den Grat. Oben zieht es vom Lyskamm her. Nun rechts zum Gipfel hoch, ich mache wieder ein paar Fotos. Es sieht absolut fantastisch aus, Iwan und Steffi wandern auf dem schmalen Firngrat zum höchsten Punkt. Bald stehen sie oben, wir kommen nach. 3 Stunden 45 Minuten seit Abmarsch am Klein Matterhorn stehen wir auf dem Gipfel des Castor mit 4228 m. ü. M. Nun ist es bereits 13 30 h. Es ist wunderbar, wir gratulierten einander. Dann gibt's einen kleinen Calamin von mir zum anstossen. Witzig ist hier die angegebene Höhe des Berges, auf der alten Karte noch mit 4228 Meter, entspricht genau der Postleitzahl unseres Heimatdorfes Erschwil. Der Castor wird mein 29. Viertausender. 15 Minuten bleiben wir auf dem Gipfel, dann Abstieg in umgekehrter Reihenfolge, etwa 60 Minuten. Über den schmalen Grat und steil absteigend zum Gletscherriss. Ich schliesse zu Didi auf, gebe etwas Seil, er kann einen Sprung über den Spalt wagen. Steffi gibt das Okay, Didi springt, aber nicht 2 Meter, sondern 4 oder 5 Meter. So wie es sich für einen ehemaligen Kunstturner gehört. Mich reisst er deshalb fast aus dem Stand. Zurück zu den Rucksäcken und weiter zu den Aufstiegsfelsen des Pollux. Wiederum machen wir ein Depot für die Rucksäcke, zum Glück, kann man nur sagen. Geht ja nicht überall...... Die Steigeisen behalten wir an, nun folgt schönstes Klettern in wunderbarem Gneis, es macht Riesenspass. Nun geht es mir auch etwas besser. Iwan hat keine Klettererfahrung ausser seine Matterhornbesteigung, vor allem kratzt er jetzt mit den Steigeisen über die Felsen. Als wir zu einer Doppelkette gelangen, die zur Sicherung dient, rutscht er beim aufwärts kommen über die Platte. Steffi klettert souverän voraus und sichert Iwan. Beim zweiten Anlauf kommt das alles sehr gut. In einer kleinen Höhle mit Ausblick fotografiere ich Dieter, im Hintergrund leuchtet der Lyskamm und die Monte Rosa - Gruppe. Nach der Kette gewinnen wir weiterhin schnell an Höhe und erreichen ebenes Gelände, verlassen die Felsen und stehen vor einer Madonna aus Blech. Darunter liegt die Schachtel des Gipfelbuches. Von hier in 30 Minuten über den schneeweissen Firngrat hinauf zum Gipfel, den wir nach weiteren 90 Minuten seit dem Depot erreichen. Unser zweiter Viertausender heute, wir stehen auf dem Gipfel des Pollux auf 4092 m.ü.M. Dieser ist nun gleichzeitig mein 30. Viertausender, ich bin stolz darauf, mache weitere Fotos und natürlich von unserer Gruppe. Im kleinen Calamin hat es noch immer für jeden einen Gipfelschluck. Es ist nun schon bereits 16 40 h. Die letzte Luftseilbahn nach Zermatt fuhr vor einer halben Stunde ab. Nach kurzer Glückseligkeit und vor der Kamera posieren verlassen wir den Gipfel, zurück zur Madonna und schon sind wir etwas windgeschützt in den Felsen. Hier richtet Stephan für uns eine Abseilstelle ein, Iwan geht als erster, schön langsam lässt er ihn am Seil herab, über die Platten. Bald gibt er das Okay retour. Didi und ich sind die nächsten, in kurzen Interwallen geht's runter zu Iwan, ist ein tolles Abseilerlebnis hier. Dann kommt Steff zu uns, Seil aufnehmen und nun weiter abwärts. Nach 70 Minuten kommen wir wieder beim Rucksackdepot an. Hier trennen wir uns endgültig von den Steigeisen. Die Luft kühlt sich langsam ab, es ist schon 18 00 h. Was jetzt nach den zwei Gipfel - Highlights kommt, müsste nicht sein. In 2 Stunden wandern wir nun zurück zur Station Klein Matterhorn, mit zwei Steigungen drin und Firnschnee, der weich ist und in dem man immer mehr einsinkt. Vor allem Iwan mit seinen 90 Kilo Lebendgewicht. Hier im Aufstieg keucht meine Lunge wieder und ich stoppe mehrmals die Gruppe, das Rheuma plagt mich mit und ohne Bergjacke. Es ist heiss und dann wieder kalt. Und in der Hütte sind wir noch lange nicht. Dafür wewrden wir belohnt mit einem super schönen Sonnenuntergang in der letzten halben Stunde, in orange - rot - gelb leuchtet der Fixstern zu uns durch feine Nebelschwaden hindurch. Rechts leuchtet das Breithorn, hinter uns Castor und Pullux im Abendrot, fantastisch. Die grünen Matten in Italien werden überzogen von der Nacht. Um 20 00 h erreichen wir die Seilbahnstation, natürlich sind wir hier auf 3800 m.ü.M. schon längst mutterseelen allein. Kein menschliches Wesen hält sich hier noch auf. Stephan kommt nun mit dem Natel endlich durch und meldet uns in der Gandegghütte an. Zielstrebig führt er uns über die italienische Seite kurz Richtung Testa Gricia, wo ich noch nie war, auch nicht zum skifahren und dann abwärts über die Skipiste. Nun tschalpen wir hier halt die Piste herunter, ein neues Erlebnis. Es ist bitterkalt geworden und Dieter hat auch langsam genug, wird müde. Es dunkelt nun schnell ein, Iwan und Stephan sind 10 Minuten vor uns, wir sehen Schatten. Müssen auf die Drahtseile achten, damit wir tzzur Hütte finden. Stephan leuchtet zurück, Didi hat keine geographischen Kenntnisse mehr in dieser Dunkelheit, liegt völlig falsch. Nach einer Stunde Abstieg, wo wir Sprüche klopfen und es lustig haben, scheint uns plötzlich eine Lampe an und es dröhnt ein Motor. Da kommt doch tatsächlich ein Skischlitten mit 2 Personen und Anhänger und holt uns ab: es ist der Hüttenwart, sensationell. Zuerst denke ich an eine Notübung, aber scheinbar will die französische Servierdüse nicht erst um Mitternacht Feierabend haben, wie sich später heraus stellt. Wir bedanken uns, steigen in das Gefährt und düsen noch 2 - 3 Kilometer die Skipiste hinunter durch das Dunkel, es ist ein Gaudi. Unter einem Masten hält der Wart an, über die Felsen erreichen wir in wenigen Minuten die Gandegghütte auf 3000 m.ü.M. oberhalb der Station Trockener Steg. Es ist nun 21 30 h geworden. Nun haben wir es geschafft, werden herzlich empfangen, gehen schnell in die Wärme, aus den Schuhen raus und rein in die Hüttenfinken. Dann geht's ab in die heimelige Gaststube, ich bestelle sogleich 4 Büchsen Bier. Die haben wir uns heute auch redlich verdient. Der Wart tischt uns noch ein komplettes Nachtessen auf, bestehend aus Suppe, Salat, Käseschnitte und Dessert. Dazu Rotwein und Kafi Gandegg mit integriertem Pickel, den ich später meiner Tochter Bianca heim bringe. Einen Eintrag muss auch sein im Gästebuch der Hütte. Wir haben im Sinne dieser Bergtour schon eine rechte Leistung vollbracht am heutigen Tag. Wir gehen von 20 - 22 Kilometern Marsch zwischen 3800 m.ü.M. und 4228 m.ü.M. aus sowie etwa 1000 Höhenmetern. Meine Waden sind noch etwas wund gelaufen, weil ich statt Bergsocken im Innenschuh weisse Tennissocken anhabe. Morgen wäre noch die Überschreitung Roccia Nera / Breithorn auf unserem Programm, aber ausser Stephan verspürt jetzt im Moment keiner grosse Lust darauf. Wir sitzen ijn der warmen Stube und geniessen den Hüttenabend, haben ein Fest zusammen. Leider nur zu kurz, denn die Serviertochter will uns ins Massenlager bugsieren um 23 30 h. Wir leisten dem Aufruf auch Folge und propieren bald einzuschlafen. Zwischen Schlafen, Schnarchen, Niesen und weiteren Geräuschen zieht die Nacht vorbei. Schnell ist es 08 00 h morgens, das Frühstück und der Kaffee lockt. Dazu herrlicher Sonnenschein, fantastische Aussichten auf die Berge und den Breithorngletscher. Die Luftseilbahn beginnt zu dröhnen, die erste Gondel schwebt vor dem Matterhorn vorbei. Dieter öffnet seinen eisgekühlten St. Saphorin, die Bergtour für heute ist somit beendet, wir nehmen es jetzt gemütlicher, denn dieser Apéro erstreckt sich über den halben Morgen. Man geniesst einfach, über Zermatt und dem Mattertal liegt ein fantastisches Nebelmeer. Mitten im Vormittag bezahlen wir die Halbpension, wandern in 20 Minuten hinunter zum Trockenen Steg, wo sich das Horu im Seelein super spiegelt. Iwan erzählt hier Geschichten vom schmusen mit einer früheren Freundin in dieser Gegend, ganz genau geschah es am sogenannten Leichenbrettersee. Auf der Sonnenterrasse der Zwischenstation Trockener Steg ist weiteres relaxen, bestaunen und Gipfel erkennen im Monte Rosa - Gebiet angesagt. Dann verlassen wir die Bergwelt endgültig und fahren hinunter ins Tal. In Zermatt begleichen wir noch die Rechnung des Hotel Antika, sitzen hinten im Garten, packen und bestellen ein Elektrotaxi. Am Ende des Dorfes steht da wieder der Bus von der Garage St. Christophe in Täsch. Bald erreichen wir Iwan`s Auto. Hier trennen wir uns von Stephan Tüscher, er fährt über den Grimsel nach Hause. Nochmals herzlichen Dank für alles und die tolle Führung. Der angehende Bergführer - Aspirant Stephan ist nun auch ein Alpengroupie. Auf bald im Herbst. Nun weiter nach Goppenstein, wo wir auf dem Zug den zweit letzten Platz erwischen. Während der Fahrt habe ich immer wieder Probleme mit Husten und meiner Nase. Über das Berner Oberland in gemütlicher Fahrt nach Hause zurück. Ein super Bergwochenende hat nun seinen Abschluss gefunden. Am Montag haben wir alle vier ja frei verlangt, ich gehe zum Arzt um 08 00 h und decke mich mit Pillen ein, melde mich krank für fünf Tage, geniesse heisse Bäder, Fango - Einlagen, Schnupforgien und anderes mehr. Sechs Tage nach dieser Tour, heute am 21.09.2002, höre ich mit dem Rauchen auf. Das war am 37. Geburtstag von Iris, der Blume der Prärie!

 

Herbstwanderung im Kaltbrunnental *
28. September 2002

Eine Familienwanderung soll es heute werden. Dabei: Patrizia, Dominik, Tina, Michel, Dieter, Nadja, Joelle, Noemi, Iris und ich. Der Herbst hat begonnen, nach 10 Tagen Regen kommt heute endlich für mehrere Tage die Sonne zurück. Auf dem Busbahnhof von Breitenbach starten wir zu unserer Tour ins "Gebirge". Abfahrt um 08 52 h ,in wenigen Minuten zur Meltingerbrücke, wo wir auf Familie Häner treffen. Nun gemütlich um 09 00 h dem Ibach folgend abwärts, in den Wald. Sicher 12 Jahre waren wir nicht mehr hier im Kaltbrunnental, es ist eine Schande. Das Tal ist ist einzigartig romantisch, der Bachlauf, die Höhlen, die Atmosphäre am Wasser, Mini - Schluchten im Doppelpack. An der Kläranlage vorbei tauchen wir in den Wald ein. Manche Brücke erwartet uns, viele Quellen zeugen noch immer vom starken Regen der letzten Woche. Nun wandern wir zu dem Platz , wo gleich 4 Gemeinde grenzen aufeinander treffen, nämlich: Breitenbach, Nunningen, Fehren und Himmelried. Direkt vor uns, hinter dem Bach, befindet sich dieser Grenzpunkt, als weisses Kreuz auf den Felsen gemalt. Dies ist die erste völlig rauchfreie Groupie - Tour überhaupt, die Nummer 113 seit Beginn 1986. Nach einer Stunde erreichen wir die Schneeglöggliweid, mit Kühen bevölkert. Die Wiese ist sehr feucht, weiter in den Wald und ein Stück weiter unten rasten wir am Wasser. Nun ist es Zeit für einen Apéro. Eine halbe Stunde Aufenthalt. Danach in kurzer Zeit ein Stück Richtung Grellingen, links des Weges vor einer Brücke hinunter zum Bach zu einer geschützten Stelle unter Felsen. Hier verbringen wir den Mittag. Das Holz ist furchtbar nass und aufgesogen, sogar das an den Bäumen. Mit Mühe, Not und ohne den "Blick" bringen wir doch noch ein Feuer hin. Es hat sehr schlecht ausgesehen. Rauch erfüllt die nähere Umgebung. Nach einer Stunde können wir endlich unsere Würste braten. Gediegen verköstigen wir uns, nach dem Essen präsentieren Dieter und Nadja 5 Likör auf Tablett. Passend zur allgemeinen Wald - Stimmung. Nach 2 Stunden brechen wir auf und verschieben uns weiter dem Fluss folgend. Bald erreichen wir die Teerstrasse, die Breitenbach mit Himmelried verbindet. Kurzer Halt und weiter geht's, noch 1 Stunde bis Grellingen. Steile Stellen, wo die Gischt spritzt und donnert, wechseln sich ab mit Waldlichtungen, Felsen, Moos und die Höhlen. Dann erforschen wir die Kohlerhöhle, Länge 18 Meter, mit den Kindern, Dominik, Tina und Michel, auch Didi kommt mit, ausgerüstet mit Stirnlampen. Ein paar Meter geht es in den Berg hinein, das wars dann, lustig für Kids. Hier war ich das letzte Mal vor 12 Jahren, im Sommer mit Ändel, mit den Bikes. Damals badeten wir an den tiefsten Stellen und später im Chessiloch. Weiter unten treffen wir links auf die Ibachhöhle, aus dessen Öffnung ein kleines Wässerchen zu Tage fliesst. Nun gemütlich weiter abwärts, am Bach entlang, man hört schon den Zug pfeifen. In dieser letzten halben Stunde staunen wir, wie ausdem Fels linker Hand das Wasser über den Waldweg spritzt, hier befindet sich die Versturzquelle mit einer Länge von 505 Metern. Es herrscht angesichts der weissen Gischt noch immer Hochwasser. Bald einmal erreichen wir das Chessiloch, wo der Ibach in die Birs mündet. Die 2 grossen Eisenbahnbrücken über dem Fluss, Romantik im Laufental. Seit der Tunnel eröffnet ist, geht es ruhig zu auf der Strasse. Etwas über 2 Stunden waren wir jetzt unterwegs. Weiter vorne, bei den historischen Chessilochwappen, machen wir nochmals einen kurzen Halt und ein Gruppenfoto. Im 1. Weltkrieg wurde diese Wappen auf den speziellen Fels gemalt, als Mahnmal. Die Anlage ist einzigartig in der Schweiz. Danach wandern wir weiter am Gleis entlang bis zum Einfahrsignal von Grellingen und warten dort auf die Durchfahrt des nächsten Regionalzuges. Als unsere Tour dann am Bahnhof Grellingen endet, waren wir 3 Stunden in reiner Laufzeit unterwegs und hatten es super gemütlich. In der Gartenwirtschaft vom Storchen trinken wir noch etwas, bevor Patrizia und die Kinder das nächste Postauto nach Hause nehmen. Der Rest fährt mit dem Zug nach Zwingen, ein kurzer Halt noch in meinem Güterdienstbüro vom Bahnhof Zwingen, wo wir auf den nächsten Anschluss warten. Dann zurück mit der Post nach Brislach, respektiv Breitenbach zu unserem Auto. Ein gediegener Wandersamstag findet hier sein Ende. Die nächste Tour findet bereits in 3 Wochen statt, wenn wir uns zum Bättlerloch aufmachen. Nun ist es Zeit, am PC zu Hause den Tourenausklang 2002 zu schreiben, zu organisieren, drucken, im Internet einfügen und zu verschicken. Schon bald drängt die Zeit, zum Glück habe ich bald noch eine Woche Herbstferien.


Höhlentour ins Bättlerloch bei Zwingen *
19. Oktober 2002

Heute mit dabei: Eric, Christoph, erstmals Patrick Klotz und ich. Dieses Mal sind wir nur vier Leute, im Herbst 1998 waren es 12, aber nur sechs gingen dann wirklich rein. Ende September habe ich bis zu 10 Neoprenanzüge bestellt bei Markus Heizmann / Ocean Drive, Laufen, einem ehemaligen Schulkollegen. Über ihn habe ich schon mehr Schlechtes als Rechtes gehört in Sachen Vermietungen. Am letzten Montag schrieb ich an ihn ein E - Mail, keine Antwort. Dann 7 Telefonate und zweimal auf Mailbox gesprochen, keine Antwort. Am Samstag um 9 00 h stehe ich vor dem Laden in Laufen und auf der Tür steht: Betriebsferien vom 12. Oktober bis 30. Oktober 2002. Super, so was nenne ich Kundendienst, wegen der Kälte und dem Wasser wollte ich ja extra Taucheranzüge. Nun machen wir die Tour in alten Kleidern, Christoph hat eine Gummihose und Neopren. Um 10 30 h starten wir vier vor dem nicht gerade einladenden Höhleneingang ins Bättlerloch. Dabei, mehre Taschenlampen, Stirnlampen, Batterien, einen Wein, Zinnbecher und meine Canon Powershot G2 für Fr. 1800.- Die längste Höhle der Nordwestschweiz öffnet sich vor uns, das Ziel ist, bis 465 Meter ab Höhleneingang vorzudringen. Werden wir es diesmal schaffen? Heftig gebückt gleich am Eingang durch eine Kolonie von Fröschen und Kröten, die sich hier ihr Winterquartier ausgesucht haben. Die nächsten 20 Minuten werden die härtesten, hier muss man einfach durch, auf gut Deutsch den Finger aus dem Arsch nehmen und den inneren Sauhund frei lassen. Von Beginn weg ist und bleibt es eng bis sehr eng, manchmal nur 50 cm. Breite und 1.60 Meter Höhe, der Gang schlägt Haken, nach rechts und links, permament stehen wir im 40 - 50 cm. tiefen Wasser. Meine Stiefel sind schon ein erstes Mal gefüllt, man gewöhnt sich schnell daran. Das grösste Problem ist der Rucksack mit dem fragilen Inhalt. Hinter mir stöhnt Christoph durch den Hauptgang, dann kommen Patrick und Eric. Wir kommen alle schnell voran, manchmal glaubt man, es geht unmöglich weiter, so eng und krass sieht das aus, was noch kommen wird. Vor 4 Jahren sind die meisten wieder nach wenigen Metern nach draussen geflüchtet. Eine Stufe liegt vor mir, wo das Wasser hinabplätschert, davor ein Wasserloch, das mir schon bis zum Bauchnabel reicht, es ist voll krass. Hier kommt man nur mit den Füssen voran zum Ziel. Korpulente Personen würden hier schier verzweifeln. Endlich dürfen wir ein paar Meter aufrecht gehen, um uns dann wieder bückend der Höhle anzupassen. Heikel wird das fotografieren mit der Digitalkamera, meine Hände sind feucht und schon sandig, das ist Gift für die Elektronik. Ich hätte doch auf Iris hören sollen. Tief im Wasser watend geht es weiter, vor mir ein kleines Loch, hier muss ich durch. Unten Felsen, oben Felsen, die Schönheit der Natur zeigt sich immer mehr in Form von kleinen Stalagmiten und Sintergebilde, Kalkgestein, das seit Jahrtausenden durch das Wasser wächst. Schon um dies zu sehen, lohnt es sich, das hier durch zu stehen. Jetzt warte ich auf die Kollegen. Danach wird der Gang für einige Zeit trocken, was für eine Wohltat, die Knie auf Sand und Felsen aufzuscheuern. Bald hat uns das Wasser wieder. Es wird enger, ein kleiner See, dann ein grosser, längerer See. Hier neigt sich die Decke langsam dem Wasserspiegel zu, der Schlupf beginnt, bald sind wir durch. Ich verständige darüber meine Kumpels, ich schiebe mich auf dem Rücken liegend vorwärts, Rucksack und Kamera in der Händen an der Felsdecke haltend. Nun hören wir das Plätschern des Wassers. Bald wird es gemütlicher, aber es ist eine Strecke von etwa 15 Metern, dieses Stück im Schlupf. Nun geht der Raum auf, es ist geschafft. Ich rutsche über eine grosse Sinterterrasse zu Boden. Endlich frei, darf man hier sagen. Im grossen Raum angelangt, kommt einer nach dem anderen aus dem Schlupf hervor. Wir befinden uns nun etwa 150 Meter ab Höhleneingang. Zurückblickend geht es nun links in den Westgang, von wo aus uns ein Bächlein entgegenfliesst. Dieser Platz hier, diese Grösse ist einfach fantastisch. Der Raum ist riesengross, der Hauptgang zugleich der Ostgang, nun weiter ins Innere hinein. Nach der nächsten Kurve erblicken wir den gewaltigen Stalaktiten, der von der Decke hängt. Er ist etwa 50 cm. dick und 1.70 Meter lang, einzigartig in der ganzen Höhle, ein Unikat wahrscheinlich in der gesamten Nordwestschweiz. Der grosse Sinterzapfen hier im Bättlerloch ist wirklich einzigartig. Wegen des Baches ist nie eine ganze Säule entstanden. Man nennt diesen Raum das "Bad der Erdmännlein." Hier posieren wir für ein Gruppenfoto, bevor wir weiter wandern. Somit haben wir 180 - 200 Meter ab Eingang erreicht, und das in einer halben Stunde, denn es ist erst 11 00 h. Christoph und Patrick staunen nur noch, gleich folgt der wunderschöne Terrassengang, Patrick meint dazu nur, es ist sensationell. Links und rechts steht der Fels aus der Wand hervor, eben wie Terrassen. Übrig blieben beidseitig schmale Felsplatten, die in zwei Niveaus bis zu einem Meter tief in den Gang hineinragen. Es gibt schon eine erste und eine zweite Ebene, der Bach arbeitet momentan an der dritten. Ein Stück weiter gelangt man links aufsteigend in die sogenannte "Znünihalle", 245 Meter ab Eingang. Die nächsten hundert Meter sind kurvenreich und recht interessant, hier endete die Tour vor 4 Jahren. Jetzt forschen wir weiter, Eric geht voran. Kurze Zeit später treffen wir auf einen roten Draht, der weiter hinten in einem Bohrloch in der Decke verschwindet. Hier erreichen wir eine Kreuzung, nach rechts geht der Südgang ab, von dem Eric bald wieder zurückkommt. Das Wasser wird tiefer. Hier machen wir eine kurze Pause, während Eric den Hauptgang untersucht. Dann ruft er, wir sollen kommen, ich wate im Wasser hinten nach. Nun kommt nach 15 Meter die Abzweigung zum ungastlichen "Sauschluf", wir erreichen hier 430 Meter. Geradeaus im Hauptgang weiter, da ruft Eric, er habe das Ende gefunden. Tatsächlich gelangen wir nach weiteren 30 Meter zu einer kleiner Kammer, die plötzlich endet, bei welcher sich jetzt die Decke bis knapp über den Wasserspiegel senkt. Hier erreichen wir also 465 Meter ab dem Eingang, nur mit Taucherausrüstung geht es weiter, etwas für die Extremen. Hier endet unsere heutige Höhlentour, wir haben es geschafft und gratulieren einander. Wie ein kleiner Tunnel im oberen Profil sieht der weitere Weg aus, das Wasser strömt ganz langsam hervor. Das ist wirklich das Ende für uns, den "Sauschluf" wollen wir eigentlich nicht weiter kennen lernen. Die Kamera und den Rucksack habe ich vorne beim Knick deponiert. Nun kehren wir zurück zu Christoph und Patrick, der erstere probiert verzweifelt, sich eine Zigarette anzuzünden. Nach einem Gruppenbild kehren wir um, es ist schon nach 12 30 h. In gutem Tempo nun raus in Richtung des Einganges, es wird kalt, ich friere und meine Knie sind auch schon etwas demoliert. Nach einer Weile wandern wir unter der "Znünihalle" durch, steigen in diese auf und machen eine halbstündige Pause, es ist angenehm trocken hier, etwa 4 Meter hoch ist dieser Raum mit Blöcken in der Decke. Hier spendiere ich endlich meine Flasche Wein, einen Heida 1999, wir stossen auf diese erfolgreiche Höhlentour ins Bättlerloch an mit den Zinnbechern, feiern und haben es lustig. Dann wird nur noch gearbeitet bis zum Ziel. Waten, laufen und robben, der Stalaktit kommt in Sicht von hinten, in die grosse Halle. Weiter über die Sinterterrasse in den engen Schlupf, auf zum fröhlichen Robben. Wenn man hier hinein schaut, glaubt man kaum, dass dies unser Weg ist, dass wir uns hier schon mal durchquetschen mussten. Nachdem der Schlupf geschafft ist, geht alles sehr schnell, hinein in die fürchterliche Enge des Ganges, in die tieferen natürlichen Pools, die zwei, drei extremen Knicke und Richtungsänderungen schaffen wir nur noch mühsam. Man wird müde, hat bald kein Zeitgefühl mehr, alles tut weh und wir sind froh, dass wir an das Ende gelangen. Alle stöhnen ein letztes Mal, dann sehe ich Tageslicht. Die letzten Kurven, noch ein paar Meter und ich bin draussen. Stehe im Wald, kann mich aufrichten, endlich. Dann fotografiere ich Christoph, Eric und Patrick, wie sie sich erlösend aus dem niederen, kleinen Eingang quälen. Es ist geschafft, wir sind gesund draussen wieder angekommen, gratulieren einander, sind sehr zufrieden. Fast drei Stunden befanden wir uns jetzt in der Höhle und eigentlich auch permanent im Wasser. Christoph holt das Auto, mich schüttelt es vor Kälte. In meinen Gummistiefeln habe ich Kälteschmerzen, "Hornneglä" an den Füssen. Das ist nun wirklich neu. Schnell ins Badetuch, in warme, frische und vor allem trockene Kleidung. Ist das herrlich, und sofort geht's los zum Holz suchen, Zeitungen und Reisig und ein paar Bretter zum anzünden reichen gut aus. Wir vier waren eine tolle Truppe und Patrick ist jetzt ein Alpengroupie geworden. Stolz auf das Erlebte auf jeden Fall. Bald lodert unser Feuer, wir braten Würste und genehmigen uns einen Apéro von Christoph, zum Würste braten dann einen Rotwein von Eric. Von der hintersten Kreuzung habe ich einen Stein mitgenommen als Andenken. Plötzlich rennen drei Rehe durch den Wald, später Jagdhunde und eine Truppe Jäger, die staunen, als sie uns sehen. Hugo Binz aus Zwingen ist auch mit dabei. Wir erzählen von unserer Tour. Gegen 15 30 h packen wir zusammen und fahren die Strasse zurück zu den anderen Autos. Nun kann Patrick nach Hause und sich auf seine Fahrt nach Bulle vorbereiten. Er wird im nächsten Frühling Vater, wie wir hören. Dann verabschieden wir uns und ich fahre Eric noch nach Hause. Es war einfach genial, dieser Abenteuertag heute im Bättlerloch. Für mich war es das dritte Mal seit 1994, jetzt habe ich genug gesehen und erlebt. Das nächste Mal vielleicht wieder mal eine trockene Höhle, das wäre angenehm.


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