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Der Weg - und Schildermacher
Toni Vogt aus Eschwil Einrichtung "Gago - Wägli" im Juli 2011
Koordinaten: 1.269 km E 76° 1.270 km W 255° Achtung: Heikler Abstieg, Gefahr durch rutschen!
Unsere südlichen Nachbarn Hugo und Vreni Vogt wohnen links von meinem Grundstück. Im selben Haus wohnt auch Toni Vogt, der Bruder von Hugo. Toni haben wir schon viele Male auf unseren Touren in den Wäldern rund um Erschwil angetroffen. Seit Jahrzehnten putzt und pflegt er die Wanderwege, schneidet Sträucher, macht Passagen wieder flott und schreibt die Wege an. Dazu benutzt er Kunststofftafeln, die er weiss beschriftet. Toni wurde dieses Jahr bereits 86 Jahre alt. Hier ist eine kleine Auswahl dieser Schilder: "E. Fellmann W.", "Miggel - Wägli", "Gido - Wägli", "Schemel Greierlet", "Schliefloch", "Oberbergli", "Forst", "Schlief", "Hesliberg", "Stierenberg Oberbergli", "Titterten" oder "Geissästägä". Am "Miggel - Wägli" liegt ein grosser Baum quer über den Weg wegen des Sturms "Lothar" im Jahre 1999, darauf steht "Lothar 26.12.99" und so weiter und so fort. Da gibt es aber noch mehr dieser selbst gemachten Schilder. Bei Toni Vogt zu Hause bei der Schilderübergabe am
3. Juli 2011. Foto: Bianca Grolimund Vor etwa 2 Jahren war Iris im "Käsel" unterwegs
am walken, als sie auf Toni trifft. Er sagte zu ihr: " Euch kenne
ich nicht". Iris entgegnete: "Ich kenne Euch schon, sie sind
unser Nachbar, ich bin die Frau von Georg Grolimund". Da meint Toni:
"Dir sit d`Blueme!" Da wussten wir, dass er das Alpengroupie
- Buch intensiv gelesen hatte. Und zwar so intensiv, dass er alle Höhenangaben
der Berggipfel und Hütten auf seinen Karten nach kontrollierte und
dann meinte, das stimmt ja alles.
Kartenausschnitt vom "Gago - Wägli" auf meinem Iphone. Die Idee ist, dass man vom Hoggenkreuz / Masten / Wiese "La Combe" einen direkten Abstieg hat zum Oberbergli. Ansonsten muss man wieder zurück übers Kreuz - Wälschgätterli linker Hand oder den Abstieg rechter Hand nehmen zur Wiese / Oberbergli oder noch weiter via Grindler Stierenberg, was länger dauert. Trotzdem muss gesagt sein, dass es ein heikler Abstieg ist an 2 Stellen und es soll nicht Wanderer mit Kindern dazu verleiten, hier unbedingt abzusteigen. Aus diesem Grund verzichten wir darauf, oben beim Einstieg Kantonsgrenze / Höhle ein Schild "Gago - Wägli" anzubringen, sondern erst weiter unten. Später werden die Stellen vielleicht mit einem Seil oder einer Kette entschärft. Dies hat nichts mit Überheblichkeit zu tun, mir macht es einfach Spass. Und ich habe Zeit. Eben begannen meine grossen Sommerferien 2011. Ganze 5 Wochen Zeit für mich und uns. Ausser den Jägern kennt diese Route eh niemand. Die Koordinaten sind 1.269 km E 76° 1.270 km W 255°
oben beim Strommasten, der auf dem Gebiet des Kantons Jura steht. Dieser
Masten weist eine Höhe von 855 Meter über Meer auf, das Oberbergli
steht auf 699 Meter über Meer. Ich gehe von 110 Meter aus zwischen
dem Beginn des Pfads und dem Weg unterhalb der Route, wo man aus dem Wald
tritt. Das Hoggenkreuz links mit dem Strommasten / Felsen rechts, der Beginn vom "Gago - Wägli". Ansicht von meinem Garten aus in Erschwil. Die Route verläuft links vom oberen Masten. Zoomfoto. Nun wollen wir diese Route "Gago - Wägli" einweihen. Die zwei Bäume für die Montage der Schilder habe ich bereits ausgesucht. Das geschieht am 7. Juli 2011 zusammen mit Raphael Haberthür, Iwan Borer und meiner Person. Stephan, Christoph und Paul haben sich nicht gemeldet oder abgesagt. Iris fährt uns aufs Oberbergli. Um 19 00 h geht es im Oberbergli los. Am Nachmittag war ich schon am "Gago - Wägli" und habe im unteren Teil ein paar Bäume leicht gekennzeichnet und Äste abgeschnitten. Dabei habe ich die Säge und einen Pickel im Wäldchen deponiert. Das rote, dicke Bergseil, das ich vor 15 Jahren im Klettergarten Pelzli gefunden habe, nehmen wir mit. Somit erfüllt es einen guten Zweck. Start im Winkel An den unteren Felsen Statt via Wälschgätterli auf das Hoggenkreuz in 40 Minuten aufzusteigen, beginnen wir den Trail von unten her, vom Weg her, weil bald einmal heftige Gewitter drohen. Und dann geht es los. In den unteren Einstieg, durchs Dickicht, Bäume, Tannen. Hier und da schneiden wir noch Äste ab und schon stehen wir vor den unteren Felsen. Iwan staunt. So nah und noch nie gesehen. Dann kommt der Riss, der links umlaufen wird, sehr elegant Nun das steile Stück hoch, ich montiere weiter oben das Seil mit einem gesteckten Achterknoten um einen Baum herum und seile mich daran ab. Derweil putzt Raphi den Pfad und findet eine Route links vom Seil, wo es weniger Steinschlag gibt. Iwan macht Fotos und kommt dann hoch. Beim Riss wird das Ende des Seils festgemacht. Ein paar Schritte noch und wir betreten den Märchenwald. Hier habe ich am Felsen den Pickel und die Säge versteckt.
Unteres Schild Oberes Schild 7 Die "Hoggechuchi" oder "Häxächuchi", eine kleine Höhle. Drei kalte Bier werden geöffnet, wir stossen auf unseren Trail an. Iwan hat ein Gilet an, damit das Ganze etwas feierlicher wird. Ein paar Regentropfen fallen, der Nebel in den Baumkronen sieht genial aus, fast mystisch. Nun zum Schild. Hier am Baum montiere ist das erste Plättchen an mit dem Werkzeug von Toni Vogt. Das ist der Hammer. Das "Gago - Wägli" existiert. Jetzt durch die Ebene hoch zum kleinen Couloir, wo das zweite Schild montiert wird. Daneben befindet sich gleich die "Hoggechuchi", die Höhle. Iwan staunt wieder. Zum Schluss gehen wir an den Einstieg hoch und Raphi baut ein kleines Steinmännchen als flüchtige Orientierung. Hier schiessen wir noch ein Gruppenfoto. Es ist geschafft.
Dann machen wir uns an den Abstieg, packen das Material ein und sichern uns am Seil. Der Weg wird noch besser ausgebaut und der Waldboden geputzt. Ein paar MMS werden verschickt. Bald erreichen wir den Weg und wandern zum Oberbergli. Wir drei kehren nach getaner Arbeit im Oberbergli ein und feiern die Einweihung des "Gago - Wägli" mit Bier und einer Steffiplatte, das ich spendiere als Dankeschön. Bethli gesellt sich zu uns, es ist knapp vor 21 00 h. Hier feiern wir und zeigen Marga und Miggeli die Bilder vom "Gago - Wägli" und freuen uns einfach.
Weitere Arbeiten und
Feuer am "Gago - Wägli" am 4. März 2012 Ein erster Plan!
Der Historiker Simon Lutz aus Grindel kommt spontan zu Besuch. Unteres Schild / Unsere Feuerstelle.
Dieser dürre Baum muss weg. Unteres Schild
Weitere Arbeiten am
"Gago - Wägli" am 21. April 2012 mit
Aufruf per SMS: Hallo zusammen: Helfer gesucht für letzte Instandstellung des Gago - Wägli am Sa, den 21. April von 10 00 h bis 13 00 h. Offizielle Groupie - Tour am So, 3. Juni. Mitnehmen: Pickel, Schaufel, Haken, Akkubohrer. Montieren der Seile und Ketten. Belohnung: Speck und Bier vom Bergli. Treff: 10 00 h bei mir. Wer Lust und Zeit hat, bitte melden. Gruss Gago Raphi, Paul und Iwan helfen mir an der weiteren Gestaltung vom Gago - Wägli, so wie schon im letzten Sommer. Christoph, Dani Erzer und Jörg haben wegen Arbeit / Turnen abgesagt. Am 3. Juni ist dann die offizielle Groupie - Tour, die Einweihung. 12 Eisenstäbe und die Ketten von Iwan sind mit dabei, werden aber später montiert.
Wir befassen uns mit dem einhängen von 2 weiteren Seilen, somit sind es nun 4 Stück. Das teure weisse Seil von Toni Borer vom 2002, es ist 100 Meter lang und lag immer auf dem Estrich, schneide ich in 2 Teile. Beim unteren Schild / Feuerstelle. Neue Sprayermethode! Am Couloir, blick von oben, links die "Hoggenchuchi oder "Hexenchuchi"! Beim oberen Schild / Couloir Oben am Couloir pickeln wir Treppenstufen in den Boden und putzen den Weg. Dasselbe unter der Felswand. Dazwischen gibt es Singha Beer und ein Sandwich. Beim oberen Schild / Couloir Der Einstieg ganz oben von der Krete / Wiese her. Beim oberen Schild / Couloir Die alten Ketten von Iwan werden später noch montiert.
Beim unteren Schild / Feuerstelle. An der Feuerstelle im sogenannten "Märliwald"! Untere Felswand.
Um 13 00 h gehen wir ins Oberbergli, wo ich für die drei Helfer Speck und Bier aus der Groupiekasse offeriere. Marga Schär, Wirtin vom Bergrestaurant Oberbergli, hat dem "Gago - Wägli" letztes Jahr seinen Namen gegeben. Hier bedient sie uns wieder mit vollem Elan. Marga durfte kürzlich ihren 60. Geburtstag feiern.
Weitere Arbeiten / Bohrungen
am "Gago - Wägli" am 2. Mai 2012 mit
Aufruf per SMS: Hallo zusammen: Helfer gesucht für
die letzte Montierung der Ketten von Iwan am Gago - Wägli am Mi,
2. Mai oder Do, 3. Mai um 19 00 h. Dauer nur 1 Stunde. Offizielle Groupie
- Tour am So, 3. Juni. Mitnehmen: 1 Akkubohrer. Montieren der Ketten.
Belohnung: Freibier vom Bergli. Treff: 19 00 h bei mir. Wer Lust und Zeit
hat, bitte melden. Gruss Gago Dabei sind diesmal: Iwan Borer, Jörg Stegmüller, Christoph Wehrli und ich. Raphi ist heute verhindert. Wir treffen uns um 19 00 h auf dem Oberbergli. Jörg hat wie abgemacht seine Akku - Bohrmaschine dabei. Das Gago - Wägli hoch, unter der Felswand ein Depot. Iwan hat ein gefülltes Brot von der Migros mitgebracht.
Untere Felswand. Beim oberen Schild / Couloir. Dazu braucht es 4 Bohrungen, um die Ketten zu montieren. Oben am Couloir bohren wir 4 Löcher, die Plättchen sind gesponsert von Christoph (Bächli - Bergsport), die 4 Ankerhaken von der Landi, diese durch das Plättchen, mit dem Hammer rein und anschrauben. Karabiner dran, die Kette rein und fertig.
Frühling!
Da wir am Couloir auch auf der rechten Seite, von unten gesehen, im Felsen bohren, haben wir das weisse Seil auch dort eingehängt. Jörg bohrt noch 2 weitere Löcher, ich besorge später noch das Material dafür. Hauptsache, die Löcher sind schon da.
Oberes Schild / Couloir.
Die Hohe Winde im schönen Abendrot.
Wir putzen noch etwas den Pfad und gehen ins Depot zurück. Dort geniessen wir das gefüllte Brot von Iwan und ich spendiere wieder Singha - Beer.
Abstieg ins Oberbergli, wo wir noch 4 Spezli geniessen für 32 Franken, die die Groupiekasse bezahlt. Jeder bekommt heute oder später noch ein Gläschen frische Bärlauch - Pesto von mir dazu. Ich mache die Pesto schon im dritten Jahr, zum zweiten Mal in diesem Frühling, auch die Bärlauchsuppe haben wir schon genossen. Bethli fand die Pesto so gut, dass sie mir schreiben musste. Danke, Jungs, für die Mithilfe.
Dann zeigen wir Marga und Miggeli noch ein paar Bilder vom Gago - Wägli. Martin und Hansueli sitzen heute Abend auch hier am Stammtisch.
Wanderung Erschwil - Forst - Geissästägä - Le Greierlet- Wälschgätterli - Hoggenkreuz - "Gago - Wägli" - Oberbergli - Erschwil Offizielle Einweihung vom "Gago - Wägli" am Hoggen Sonntag, den 3. Juni 2012 * Dabei sind diesmal: Gago Grolimund, Iris Grolimund, Bianca Grolimund,
Patrick Geiger, Anita Geiger, André Geiger, erstmals Gerold Allemann
und Ursula Allemann, Iwan Borer, Franz Buri, Diana Jermann, Tanja Jermann,
Sina Jermann, Daniel Erzer, Rolf Jeker. Später kommt dann noch der
Historiker und Buchautor Simon Lutz, ihn treffen wir dann an der Feuerstelle
im "Gago - Wägli", wo dann auch die Abnahme stattfindet.
Die Wanderung beginnt in Erschwil, wir treffen uns um 08 00 h beim Volg
- Dorfladen. Um 06 30 h sind wir aufgestanden und es regnet draussen in
Strömen, unglaublich. Dieses Tiefdruckgebiet kommt ganze 12 Stunden
zu früh, es hätte erst am Nachmittag regnen sollen. Nach dem
Traumwetter gestern Samstag, wo ich den ganzen Tag einem Kurs beiwohnen
durfte, zeigt sich Petrus heute von seiner garstigen Seite: Es regnet
inzwischen fast in der ganzen Schweiz, es droht Dauerregen. Hochsommerliche
Temperaturen waren gestern - heute kühlt es im Laufe des Tages deutlich
ab. Iwan und Franz sind seit 05 30 h vom Passwang zur Hohen Winde und
zum "Gago - Wägli" unterwegs. Bald kommt ein MMS mit 2
Fotos und mit Text von Iwan: "Hoi Gago, es regnet in Strömen.
Gruess vom Erzberg - Schürli. Franz und ich brechen unsere Tour ab!
Wir laufen wieder zurück zum Auto. Ohne Worte!" Gsesch guet
us. Was machsch, duesch Tour absäge? Gohts no. Gago isch unter der
Dusche. Es isch gruusig nass und kalt! Jo jo, scho guet. Sorry, es gibt
kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung." 11 Personen sind
hier im Dorf bereit, es fehlen noch Dani Erzer und Dieter und Theres Hofer.
Ich rufe an, doch nichts passiert. Bei der Postgarage geht es in leichtem
Regen den Forst hinauf. Beim Bienenhaus von Jost Wasmer im Forst nun auf
die Wiese. Der Regen hat aufgehört. Am Wegweiser hängt ein erstes
Schild "Forst" von unserem Nachbarn Toni Vogt. Zwei solche Schilder
mit dem Text "Gago - Wägli" habe ich letzten Sommer von
ihm machen lassen. Toni Vogt ist über 80 Jahre alt und natürlich
nicht mehr so rüstig. In der Website ist viel Text abgelegt über
ihn und mein Projekt vom "Gago - Wägli":
Beim Masten zeige ich den Groupies nun den Einstieg, kurz über den Stacheldraht und wir stehen im Wald. Ein Stein und mehrere Bäume sind mit grünen Pfeilen und einem grünen "G" gekennzeichnet. Jetzt hier herunter und schon treffen wir auf die "Hoggenchuchi" oder "Hexenchuchi", also diese Höhle, die Simon Lutz auch "Indianerburg" nennt. Gleich daneben sehen wir an einer Buche das erste Schild "Gago - Wägli" und an gleicher Stelle das lange weisse Seil, das wir vor ein paar Wochen hier eingehängt haben. Dieses Seil führt uns runter durch das sogenannte Couloir, rechts an den Felsen hängen die Ketten, gesponsert von Iwan Borer, montiert und versehen mit 6 Mal Ankerhaken, Plättli und Karabiner, woran sie eingehängt sind. Der Blick geht über den sogenannten "Märliwald" der umrahmt ist von "Hinkelsteinen", wo bereits Iris und Simon Lutz am Feuer sitzen. Ein grosses Hallo ertönt, denn Iris hat hier ein prächtiges Feuer zustande gebracht mit einer mächtigen Glut. Zum Glück haben wir einiges Holz unter den Felsen versteckt. Ein Feuer knistert, das uns wärmt und etwas trocknet. Wir begrüssen einander und nehmen an der Feuerstelle in der Ebene Platz. Gleich daneben hängt das zweite Schild "Gago - Wägli" von Toni Vogt am Baum, darunter das Seil für den Abstieg. Zeitgleich taucht Dani Erzer auf, er stieg von unten her auf. Jetzt sind wir komplett. Die Tour dauerte 3 Stunden bis hierhin, alles in allem und mit den zwei Pausen. Unten im Dorf läuten die Glocken gut hörbar, es ist 11 30 h geworden. Hier grillieren wir unsere Würste am Feuer im sogenannten "Märliwald" und es erfolgt die Abnahme des Weges durch unseren Historiker und Buchautor Simon Lutz. Dazu halte ich eine kurze Rede über den heutigen Tag, Gerold filmt. Hier der Wortlaut: "Heute ist der 3. Juni 2012 und es hat uns verregnet. Aber wir sind nun hier mit 15 Nasen, besten Dank fürs mitmachen. Wir sind jetzt an diesem "heiligen" Ort angekommen und weihen nun das "Gago - Wägli" ein an dieser 191sten Alpengroupie - Tour und ich bin besonders stolz darauf, ist der Historiker Simon Lutz hier, der das Wägli heute abnimmt. Und deshalb haben wir fünf Flaschen Wein hier hinauf getragen. Prost, auf das Wägli, Gesundheit!" Jetzt gibt es hier diesen Überraschungs - Umtrunk zur groupiemässigen Einweihung, spendiert vom O. K. ALPENGROUPIES. Diese 5 Flaschen Epesses habe ich wie der Heiland sein Kreuz zum "Gago - Wägli" hinauf getragen. Der kalte Wein wird in die Zinnbecher eingeschenkt und wir stossen auf das Wägli an. Das Wetter hält sich noch gut bis jetzt. Nun wird gegessen und Iris meint, diese Stimmung hier im Wald sei sehr speziell, gerade nach diesem Regen. Simon hat seine Flurnamenkarte dabei und wir besprechen nochmals den genauen Standort. Nun kann Simon das "Gago - Wägli" in seine Flurnamenkarte aufnehmen, wenn er will. Diese Karte und sein Buch über Erschwil wird Ende November dieses Jahres von ihm an der Buchvernissage in Erschwil der Öffentlichkeit vorgestellt. So sitzen wir hier am Feuer und geniessen einfach den Moment. Die Kinder spielen und haben Spass. Mitgeholfen am "Gago - Wägli" in den letzten 11 Monaten haben Raphael Haberthür, Iwan Borer, Christoph Wehrli, Jörg Stegmüller, Iris und Bianca Grolimund und Paul Grolimund. Patrick erzählt mir von der kürzlichen Reise nach Nepal und auch der schwarze Panther ist wieder ein Thema. Auch quatschen wir über die Reise nach Ecuador im 2013 / 2014, Patrick hat diese Berge ja alle schon mit Diego Wellig bestiegen. Er gibt Iwan noch ein paar Tipps. Mitten in den Diskussionen hören wir über uns etwas knacken und schon rennt eine Gämse oberhalb des weisses Seils am Couloir über das Felsband hinweg. Blitzschnell, denn wir haben das Tier erschreckt. Denn dies hier ist ja auch ein Wildwechsel. Die Gämse rennt so schnell Richtung Süden über die Felsen, dass wir glauben, sie stürzt gleich ab. Und weg ist das Wild, für ein Foto hat es nicht gereicht. Ja, es war eine Gämse, kein Panther. Franz meint, wenn sie abgestürzt wäre, dann hätte er sie sogleich gestochen und ihr das Fell abgezogen. Dann hätten wir sie hier gleich braten können. Und - logisch - die Hörner hätten wir dann übers Schild vom "Gago - Wägli" genagelt. Das war jetzt ein Erlebnis. Ich habe auch noch nie eine Gämse in den Wäldern von Erschwil gesehen. Die Kinder schon gar nicht. Simon will langsam aufbrechen, er muss zurück nach Grindel ans Turnfest. Darum stellen wir uns auf für ein schönes Gruppenfoto mit Fahne. Unsere Neumitglieder Gerold und Ursi Allemann halten die Fahne.
Dann verabschiedet sich Simon von uns und sagt: Den Wein spüre er schon nach zwei kleinen Zinnbechern, dreht sich um, rutscht aus und stürzt bäuchlings mit seinem Schirm den Hang hinunter, etwa 7 Meter, liegend und rutschend. Zum Glück nicht zu steil. Ich schreie ihm nach, er stoppt. Das hat ganz kurz schlimm ausgesehen. Dann geht er Richtung Bergli. Um 14 00 h, 2 ½ Stunden nach der Ankunft im "Gago - Wägli" brechen wir dann auf, zu einem über mehrere Seile gesicherten Abstieg durch die Felsen und in 25 Minuten zum Restaurant Oberbergli hinunter. (Direttissima!) Vorsichtig zum ( zweiten roten ) Seil, diesem folgend die Felsen runter. Dann wartet schon das dritte ( rote ) Seil, das uns hinunter zur Felswand führt. Hier auf ebenem Gelände mache ich noch ein paar Fotos, Iwan macht sich dafür bereit und schmiert sich noch Dreck und nasse Blätter mitten ins Gesicht. Das vierte ( rot - blaue ) Bergseil folgt sogleich und führt uns auf dem letzten steilen Stück in den Tannenwald hinab. Noch einmal über eine Felsstufe und schon treten wir auf den Waldweg oberhalb vom Bergli / Winkel ein. Um 14 30 h treffen wir im Restaurant Oberbergli ein und werden begrüsst von Marga und Miggeli Schär. Drinnen habe ich für 15 Personen reserviert, eine Ländlerkapelle spielt sogar auf. Wir haben es sehr gemütlich im Bergli. Unsere Fahne hängt schon im Fenster. Wir bestellen Getränke und Pommes Frites für die Kinder, etwas später spendiere ich eine grosse Speckplatte für 50 Franken. Gerold und Ursi bezahlen ihren Einstand mit Bier, andere folgen mit weiteren Runden nach. Das Tourenbuch wird unterschrieben und der Groupiebeitrag von 10 Franken eingezogen. Fast 2 Stunden später, um 16 30 h, verlassen wir das Oberbergli und vergessen dabei auch nicht ein zweites Gruppenfoto vor dem Restaurant, zusammen mit Marga und Miggeli. Herzlichen Dank für alles. Wir verabschieden uns dann teilweise, ein Teil der Groupies trifft sich noch im Rössli später. Danach, nach diesem Stopp bei Marga und Miggeli, folgt der Abstieg nach Erschwil. 30 Minuten später sind wir im Dorf angekommen, beim Hof Holbach sehen wir noch junge Ponys und Urban Christ lacht uns an. Bianca und ich zeigen den Familien Geiger und Jermann zu Hause noch kurz unsere Meerschweinchen. Im Rössli genehmigen wir uns dann noch einen Schlummertrunk. Im Sääli hat Sänger Piero Esteriore mit seiner Familie Platz genommen. Nochmals Schnitzel und Pommes für die Kinder, da und dort wird wiederum eine Runde Bier spendiert. Gegen 19 00 h endet dann dieser doch historische Tag am "Gago - Wägli" und in den Bergen rund um Erschwil. Eingeladen zur heutigen Tour wurde auch die Gemeindepräsidentin Susanne Koch sowie die Jäger Eugen Christ und Edi Pflugi, damit alles seine Richtigkeit hat. Abgesagt hat Eugen Christ. Tags darauf fragt Iris Iwan: "Bisch wieder troche?" "Jo, aber nüme lang, go grad is Wellness. Gago sisch wieder einisch super gsi. Nomol härzliche Dank für ALLES! Liebe Gruess Iwan."
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